Der Jungbullenmarkt zeigt sich zum Ende des Sommers freundlich. Das Lebendangebot trifft auf eine rege Nachfrage der Unternehmen und hat die Notierungen bis zuletzt nach oben getrieben. Obwohl die Schlachtbetriebe über das hohe Preisniveau klagen, reicht das Angebot oft nicht aus. Marktteilnehmer glauben jedoch, dass die Luft für weitere Preissteigerungen jetzt dünner wird.
Tatsächlich ist das Schlachtaufkommen bei Bullen im Vergleich zum Vorjahr gar nicht so gering. Laut Destatis wurden bis einschließlich Juli rund 2 % mehr Tiere geschlachtet. Dennoch sprechen einige Gründe für eine weiterhin freundliche Preisentwicklung:
Zum Herbst hin zieht die Nachfrage nach Rindfleisch an. Die Supermärkte haben ihr Sortiment umgestellt und setzen statt auf Grillfleisch auf Gulasch oder Rouladen, die bei kälterer Witterung besser nachgefragt werden.
EU-weit befinden sich die Notierungen für Jungbullen im Höhenflug. Das schützt den deutschen Markt vor Billigkonkurrenz aus dem Ausland.
Kommt die Jahresendrallye?
Vor diesem Hintergrund dürfte das deutsche Angebot an Jungbullenfleisch auch weiterhin gefragt bleiben. Auf dem Lebendmarkt dürften zudem die hohen Überkapazitäten in der deutschen Schlachtindustrie die Vermarktung erleichtern. Der Kampf um die Bullen ist vor allem im Süden groß und führt dort auch zu tendenziell etwas höheren Preisen. „Ich rechne zum Jahresende noch mit deutlichen Zuschlägen bei den Bullen“, meint ein Marktkenner. Das Weihnachtsgeschäft sei ein Garant für gute Nachfrage.