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Güllekosten in den Niederlanden explodieren

Die Kosten für die Gülleverwertung in den Niederlanden erreichen derzeit neue Rekordhöhen. Im Vergleich zu 2022 haben sich die Kosten für Landwirte teilweise verdoppelt. Was ist das Problem?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kosten für die Gülleverwertung in den Niederlanden sind in den letzten Monaten dramatisch gestiegen und erreichen derzeit Rekordhöhen, berichtet das niederländische Unternehmen DCA Market Intelligence. Demnach zahlen Schweinehalter in diesem Jahr durchschnittlich 70 bis 75 % mehr für die Gülleverwertung als im Jahr 2022. Für Milchviehbetriebe haben sich die Kosten im Vergleich zum Durchschnitt des Jahres 2022 mehr als verdoppelt (+101 %). 

Die private Marktdatenagentur DCA erhebt seit 2010 die Preise, die Schweine- und Milchviehhalter zahlen müssen, um ihre Gülle von Abnehmern wie Ackerbaubetrieben, Biogasanlagen, Verarbeitern und Exporteuren abholen zu lassen. Für Schweine- und Milchviehhalter sind diese Kosten seit Sommer 2023 stark gestiegen. 

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Über 30 € Pro Kubikmeter

In der Kalenderwoche 40 dieses Jahres betrug die DCA-Abholgebühr für Schweinehaltungsbetriebe durchschnittlich rund 33 € pro Kubikmeter Gülle, verglichen mit durchschnittlich ca.19 € pro Kubikmeter im Jahr 2022. Für Rindergülle beträgt die DCA-Gebühr in der KW40 über 30 € pro Kubikmeter, verglichen mit rund 13 € im Jahr 2022. Für einen typischen Schweine- und Milchviehbetrieb in den Niederlanden (ca. 2.200 Schweine und 100 Milchkühe) ohne ausreichenden Lagerplatz für Wirtschaftsdünger bedeutet dies Gesamtkosten von 70.000 bis 80.000 € pro Jahr. Viele Milchviehbetriebe haben jedoch geringere Kosten, da sie Gülle auf eigenem oder gepachtetem Grünland ausbringen können. 

Neue EU-Regeln und nasser Frühling

Die Ursache für die hohen Preise sieht DCA zum einen in der überarbeiteten europäischen Düngeverordnung. Bisher durften die niederländischen Milchviehhalter mehr Gülle auf die Felder bringen als ihre Kollegen in anderen EU-Ländern. Diese Ausnahmeregelung läuft nun aber schrittweise aus, so dass sie immer mehr Gülle gegen Gebühr abholen lassen müssen. Betroffen sind dabei vor allem Grünlandflächen. Außerdem gibt es jetzt größere Pufferzonen um die Felder, auf denen die Ausbringung eingeschränkt ist. 

Neben der rechtlichen Seite haben laut DCA die starken Regenfälle im Frühjahr den Druck auf den Düngemarkt zusätzlich verschärft, da weniger Gülle als üblich auf Grünland oder Ackerland ausgebracht werden konnte. Dieser Rückstand konnte nur teilweise aufgeholt werden.

2025 noch mehr Restriktionen

Für das kommende Jahr wird eine weitere Verschärfung der niederländischen Düngeverordnung erwartet, die den Ausbringungsspielraum weiter einschränken könnte. In einer Debatte im niederländischen Parlament wies der NSC-Abgeordnete Harm Holman diese Woche darauf hin, dass die Landwirte ab 2025 Schwierigkeiten haben könnten, jährlich 600.000 LKW-Ladungen Gülle zu verwerten. Bei einer LKW-Kapazität von 35 Kubikmetern und einem durchschnittlichen Güllepreis von knapp € 32 pro Kubikmeter für Schweine- und Rindergülle ergibt sich ein Güllewert von über 665 Mio. €.

Verschärfung im Herbst?

Statistisch gesehen tendieren die DCA-Preise für Schweine- und Rindergülle im Herbst leicht nach oben, so dass die Sammelgebühren weiter steigen könnten. Aufgrund der ungewöhnlichen Preisentwicklung in diesem Jahr sind konkrete Prognosen schwierig.

Hühnermist problemlos

Die DCA beobachtet auch die Abholpreise für Hühnermist. Im Gegensatz dazu sind die Abholpreise für Hühnermist in den letzten Jahren gesunken. In der 40. Woche dieses Jahres lagen sie zwischen 4 € und 6,50 € pro Kubikmeter. Der Vorteil von Hühnermist ist, dass ein großer Teil der Geflügelwirtschaft ihren Mist bereits in erneuerbare Energie umwandelt oder zu Produkten wie Düngerpellets verarbeitet.

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