Weil Ankara seit einigen Wochen keine Lizenzen mehr für die zollfreie Einfuhr von russischem Weizen ausstellt, kommt die EU wieder besser zum Zuge. Die jüngste Entwicklung der Weizenexporte in Richtung Türkei veranlasste die Analysten von Strategie Grains ihre monatliche Exportprognose für die EU-28 anzuheben. Da die Türkei keine weiteren Weizenlieferungen aus Russland erhalten, wird eine größere Nachfrage nach EU-Ware prognostiziert. Damit werden die EU-Weizenexporte im Wirtschaftsjahr 2016/17 aktuell bei 23,5 Millionen Tonnen gesehen, 300.000 Tonnen mehr als in der vorangegangenen Prognose.
Vor allem Weizen aus Litauen, Lettland und Ungarn wird wohl umfangreicher in die Türkei exportiert werden. Gleichzeitig wird Frankreich vermutlich mehr Futterweizen in die nördlichen EU-Länder liefern, da das Angebot an Futterqualitäten aus den osteuropäischen Staaten eher begrenzt ist. Für die kommende Saison erwartet Strategie Grains die Weizenexporte vorerst unverändert bei 26,2 Millionen Tonnen. Auch hier wird ein großes Absatzpotenzial Richtung Türkei gesehen, zusätzlich könnte wieder mehr Weizen nach Indien exportiert werden. AMI