Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juli 2023 um 6,0 % niedriger als im Juli 2022. Der hohe Rückgang ist auch auf einen sogenannten Basiseffekt zurückzuführen, da in Folge des Kriegs in der Ukraine die Erzeugerpreise im Vorjahr stark angestiegen waren. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren die Preise im Vorjahresvergleich letztmalig im November 2020 gefallen Gegenüber dem Vormonat sanken die Erzeugerpreise im Juli 2023 um 1,1 %.
Starke Preisrückgänge für Strom
Energie war im Juli 2023 um 19,3 % billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juni 2023 sanken die Energiepreise um 2,5 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge bei Strom. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Juli 2022 um 30,0 %.
Preise für Kraftstoffe sanken um 11 %
Mineralölerzeugnisse waren im Juli 2023 um 16,6 % billiger als im Juli 2022, gegenüber Juni 2023 stiegen diese Preise um 1,1 %. Leichtes Heizöl kostete 37,5 % weniger als ein Jahr zuvor. Die Preise für Kraftstoffe sanken um 11,3 % (+1,2 % gegenüber Juni 2023).
Einbrüche bei Metallen, Düngemittel und Holz
Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde aber vor allem auch durch die Preisentwicklung für Metalle verursacht. Diese waren 10,5 % billiger als im Juli 2022. Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 2,3 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 17,7 % weniger als im Juli 2022.
Besonders stark sanken die Preise gegenüber Juli 2022 auch für Düngemittel und Stickstoffverbindungen um -36,1 %. Holz war 28,9 % billiger als im Juli 2022.
Hohe Preissteigerungen bei Kalk und Zucker
Hohe Preissteigerungen gegenüber Juli 2022 gab es dagegen bei Kalk und gebranntem Gips (+40,5 %), Hohlglas, Zement und Transportbeton. Ein starker Preisanstieg bei Verbrauchsgütern ist vor allem durch Preissteigerungen für Nahrungsmittel entstanden.
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Juli 2023 um 8,1 % höher als im Juli 2022 und blieben gegenüber Juni 2023 unverändert. Nahrungsmittel waren 9,2 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+87,5 % gegenüber Juli 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 32,2 % mehr als im Juli 2022, Schweinefleisch 32,0 %. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 18,5 % teurer als ein Jahr zuvor, flüssige Milch und Rahm dagegen nur noch 0,1 %. Nur wenige Produkte waren im Juli 2023 billiger als im Vorjahresmonat. So kostete Butter 30,4 % weniger, die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle sanken um 38,8 %.