Der Ferkelmarkt ist unterversorgt. Selbst Kleinstpartien finden problemlos ihre Käufer. Die Notierungen konnten Mitte April sogar weiter steigen, obwohl die Schlachterlöse stagnierten. „Aufschläge von 20 € auf die Ferkelnotierung sind keine Seltenheit“, berichten Ferkelhändler. Für gewöhnlich erreichen die Notierungen erst im Mai/Juni ihren Höhepunkt, sodass in den kommenden Wochen preislich noch etwas gehen könnte:
- Das Ferkelangebot steigt aktuell saisonal zwar leicht an. Insgesamt ist die deutsche Sauenhaltung aber weiterhin eher auf dem Rückzug. „Die Preise sind gut, aber bei uns investieren derzeit kaum Sauenbetriebe“, berichtet ein süddeutscher EZG-Vertreter. Er befürchtet, dass durch Generationswechsel in den nächsten Jahren weitere das Handtuch werfen.
- Auch EU-weit zeichnet sich noch keine Trendwende bei den Sauenbeständen ab.
Das Ferkelangebot ist derzeit EU-weit einfach viel zu klein. Hierzulande wäre der Ferkelmangel sogar noch gravierender, wenn dänische Betriebe nicht so stark exportieren würden. Die Schlachterlöse sind dort deutlich niedriger als im Rest der EU. „Viele Sauenhalter verkaufen ihre Ferkel lieber ins Ausland, als sie selbst zu mästen“, berichtet ein Händler.
Im Laufe des Sommers dürften die Notierungen sicherlich wieder nachgeben. Aufgrund des geringen Angebots wird sich der saisonale Abschwung auf dem Ferkelmarkt in diesem Jahr aber in engen Grenzen halten.