2024 war für die deutsche Wirtschaft ein schwarzes Jahr: Die Konjunkturindikatoren gingen weiter in den Keller, dafür erreichten die Unternehmensinsolvenzen neue Höchststände.
Nordrhein-Westfalen mit den meisten Insolvenzen
Nach einer Analyse des Wirtschaftsinformationsdienstes Dun & Bradstreet meldeten 2024 insgesamt 16.481 eingetragene Unternehmen in Deutschland Insolvenz an - das waren 23,3 % mehr als im Jahr zuvor. In absoluten Zahlen mussten in Nordrhein-Westfalen mit 3.912 Insolvenzen die meisten Konkurse angemeldet werden, gefolgt von 2.507 in Bayern und 1.856 in Baden-Württemberg. Prozentual ging es in Niedersachsen am stärksten nach oben, und zwar um 32 % auf 1.396 Insolvenzen. Lediglich in Bremen sank die Zahl der Konkurse leicht: Mit 161 wurden 15 % Konkurse weniger registriert als 2023.
Der drastische Anstieg der Insolvenzen im vergangenen Jahr weist nach Einschätzung von Dun & Bradstreet auf die Belastung der Unternehmen durch verringerte Erträge, gestiegene Betriebskosten sowie Finanzierungsschwierigkeiten hin. Hohe Energiekosten, steigende Zinsen, eine schwache Exportnachfrage sowie ein schwächelnder privater Konsum hätten das Jahr geprägt. Der Wirtschaftsinformationsdienst nimmt aber auch die Politik nicht aus der Verantwortung. Die habe die bereits bestehende Zurückhaltung bei Investitionen mit Unsicherheit noch verstärkt.
Gefahr: Kaskadeneffekte durch Insolvenzen
Dun & Bradstreet geht davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiterhin stark steigen wird, was schwerwiegende Folgen sowohl für Mitarbeiter der Unternehmen als auch deren Geschäftspartner haben werde. Der Wirtschaftsinformationsdienst hält Kaskadeneffekte für möglich, wenn Insolvenzen von Geschäftspartnern andere Unternehmen mitreißen. Errät den Unternehmen in Deutschland deshalb, die eigenen Debitoren kontinuierlich zu überwachen.