Der Ferkelmarkt zeigt sich derzeit äußerst freundlich und fest. Das berichtet Markus Fiebelkorn von Danske Svineproducenter in seiner aktualisierten Prognose für den deutschen und dänischen Ferkelmarkt von Anfang Juni. Demnach können deutsche Ferkelerzeuger 2023 mit einer hohen Basisnotierung von über 75 € je 25 kg-Ferkel im Schnitt rechnen.
Laut Fiebelkorn erreichen die Ferkelnotierungen normalerweise im Mai/Juni ihren Höhepunkt. „Wir gehen aber davon aus, dass sich der saisonale Abschwung auf dem Ferkelmarkt in diesem Jahr in Grenzen halten wird“, erklärt er. Insbesondere der deutliche Rückgang der deutschen und polnischen Ferkelproduktion werde dazu führen, dass die Nachfrage gut und die Ferkelnotierung im Vergleich zu den Vorjahren auf hohem Niveau bleibe.
Auch 2024 hohe Preise zu erwarten
Auch für das Jahr 2024 bleiben, nach Meinung des Marktkenners, die Aussichten recht rosig. „Für 2024 rechnen wir mit einem Preisniveau auf dem Ferkelmarkt, das nur etwas niedriger ist als in diesem Jahr“, erklärt er. Der Hauptgrund dafür sei, dass die durchschnittlichen Futterkosten auf Jahresbasis im Jahr 2024 niedriger sein dürften als 2023. „Statistisch gesehen sinken die Schweinepreise auf lange Sicht, wenn die Futtermittelpreise sinken“, sagt Fiebelkorn.
Angebot bleibt knapp
Insgesamt dürfte das Angebot auf dem Ferkelmarkt im kommenden Jahr nicht wesentlich steigen. In den Niederlanden und Deutschland ist es sogar ein politischer Wunsch, die Tierproduktion noch weiter zu reduzieren. Gleichzeitig scheinen sich Konsum und Nachfrage zu normalisieren, wenn auch auf einem höheren Preisniveau.
Geringes Schlachtschweineangebot in Europa
Getrieben wird das hohe Ferkelpreisniveau durch das rückläufige Angebot an Schlachtschweinen in Europa. Laut der jüngsten Schweinezählung ist die europäische Schweineproduktion im vergangenen Jahr um mehr als 5 % zurückgegangen. In Deutschland sogar um mehr als 10 %.
Für 2023 wird erwartet, dass sich der Produktionsrückgang fortsetzen wird. So schätzt die Europäische Kommission, dass die Schweineproduktion in Dänemark um 6,4 %, in Deutschland um 5,3 % und in Polen um 2,3 % sinken wird. Selbst in Spanien, wo die Produktion im vergangenen Jahr noch stabil war, rechnen Experten nun mit einem Produktionsrückgang.