Das weltweite US-Agrar-Informationsnetzwerk (GAIN) hat in seiner jüngsten Ausgabe die erheblich steigende Sojaernte von 169 Mio. t (Vorjahr 153 Mio. t) für Brasilien in den nächsten Erntemonaten (beginnend ab Mitte-Ende Januar 2025) nochmal unterstrichen.
Brasilien peilt 170 Mio. t-Marke an
Eine Grundlage ist die erweiterte Anbaufläche, die neben der Rekultivierung von degradierten Grünlandflächen und Verlagerung auf vermehrten Zweitfruchtanbau bei Mais eingesetzt wurde. Das hohe Ergebnis wird durch eine günstige Wetterentwicklung mit hohen Flächenerträgen zusätzlich unterstützt. Die ha-Erträge liegen um 30 dt.
Die inländische Sojaverarbeitung wird auf 56 Mio. t veranschlagt. Dabei wird das Sojaöl zu einem hohen Anteil für die Herstellung von Biokraftstoff verwendet und verbraucht. Die Sojaschrotmengen werden etwa je zur Hälfte im eigenen Lande bzw. für den Export eingesetzt.
Zwei Drittel für den Export
Der steigende Sojabohnenexport wird auf rd. 105 Mio. t geschätzt. Der größte Teil der Bohnenlieferungen geht nach China. Die Sojaschrotausfuhr soll jedoch auf 21,8 Mio. t etwas zurückfallen. Sollten die USA unter der Trump-Regierung die Einfuhrzollpolitik mit der Folge von chinesischen Vergeltungszöllen verschärfen, werden sich die Warenströme stärker auf Brasilien konzentrieren. Dafür werden US-Soja-Überschüsse anderweitig auf dem Weltmarkt abgesetzt werden müssen.
Deutsche Importe meist aus den USA
Die EU bezog im Jahre 2023/24 rd. 45 % der Sojabohnen aus Brasilien und weitere 41 % aus den USA. Im Falle der EU-Sojaschroteinfuhren stammen 60 % aus Brasilien und 22 % aus den USA. Dagegen bezieht Deutschland nur 15 % aus Brasilien und 70 % aus den USA.
Weltweit üppiges Angebot
Der globale Sojamarkt 2024/25 gilt ohnehin bereits als überdurchschnittlich hoch versorgt. Die Vorratsbestände bewegen sich bereits auf Höchstniveau und könnten noch zulegen, zumal sich der weltgrößte Verbraucher China mit 109 Mio. t Import (Vorjahr 112 Mio. t) gegenüber dem Vorjahr etwas zurückhält. In jedem Falle ist damit zu rechnen, dass die Sojakurse bei beachtlichen Schwankungen weiter unter Preisdruck bleiben werden. Das hat auch Folgen für die übrigen Ölsaaten wie z. B. Raps.