Der Internationale Getreiderat (IGC) bestätigt mit kleinen Abstrichen zum Vormonat die aktuell überdurchschnittlich gute Marktlage im globalen Sojasektor: Die Welterzeugung wird auf 419 Mio. t geschätzt (Vorjahr 395 Mio. t). Den Verbrauch veranschlagt der IGC auf 408,5 Mio. t. Es errechnet sich ein Bestandsaufbau von +15 % auf 82 Mio. t bzw. 20 % vom Verbrauch. Damit ist eine weit überdurchschnittliche günstige Versorgungslage 2024/25 im Vergleich zu früheren Jahren gegeben.
Erntet Brasilien über 160 Mio. t?
Für die wichtigsten Sojabohnen-Länder erwartet der IGC Folgendes:
Von den 3 weltgrößten Erzeugungsgebieten in Nord- und Südamerika steht Brasilien mit einer kommenden Ernte im 1. Halbjahr 2025 in einer Höhe von 164 Mio. t (Vorjahr 152,5 Mio. t) an vorderster Stelle. Von dieser Erzeugungsmenge werden rd. 105 Mio. t in den Export geschickt.
Die US-Ernte 2024 ist mit 121 Mio. t (Vorjahr 113,3 Mio. t) weitgehend abgeschlossen. Bei Ernteschluss sind die früher noch höheren Erwartungen nicht ganz in Erfüllung gegangen. Die US-Ausfuhren werden auf steigende 69 Mio. t veranschlagt.
In Argentinien stabilisieren sich die Sojaernten im 1. Halbjahr 2025 wieder auf eine Größenordnung von 51,5 Mio. t. Davon werden in Form von Bohnen, Schrot und Öl umgerechnet rd. 49 Mio. t exportiert.
Weltgrößter Verbraucher ist China mit einer Gesamtmenge von knapp 128 Mio. t. Davon werden 108 Mio. t mit Schwerpunkt aus Brasilien importiert. Die chinesische Inlandserzeugung liegt bei rd. 20 Mio. t.
Die EU-27 muss bei einer Eigenerzeugung von unveränderten 2,8 Mio. t weitere 15 Mio. t Bohnen importieren, um den Bedarf zu decken. Dazu kommen noch rd. 17 Mio. t Sojaschrot.
Kurse im Sinkflug
Die Sojabohnenkurse haben sich entsprechend der Marktlage seit Monaten mit einigen Schwankungen rückläufig entwickelt. Der Rückgang wäre noch deutlicher ausgefallen, wenn die Palmölkurse im Okt./Nov. nicht so stark angestiegen wären. Sojaöl u. Palmöl sind auf Weltebene die beiden größten Konkurrenten.