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topplus Strommonat September

Über 60 % Erneuerbare: Wind und Sonne ergänzen sich

Im Spätsommer sinkt der Solarstrom, während der Windstrom steigt. Meistens passt das gut zusammen, aber nicht immer. Dann kann es teuer werden.

Lesezeit: 4 Minuten

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Solar- und Windkraft können sich gut ergänzen: Während die Photovoltaik naturgemäß in den Sommermonaten stark performt, drehen die Windräder im Winter und Frühling richtig auf. Im vergangenen September ließ sich diese Staffelübergabe hervorragend beobachten. So erreichte die Einspeisung der deutschen Solaranlagen aufgrund des sonnigen Spätsommers in den ersten beiden Septemberwochen mehrmals die 30-Gigawatt-Marke. Die Windkraft zog hingegen zum Monatsende kräftig an und übernahm den Löwenanteil der deutschen Stromproduktion. 

Über 60 % Marktanteil

Dieses Zusammenspiel führte erneut hohen Anteilen der Erneuerbaren Energien am gesamten deutschen Stromverbrauch (60,9 % nach 57 % im Vormonat) und auch zu leicht sinkenden Preisen im Stromhandel an der Spotbörse. 

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Der Durchschnittspreis für einen Stundenkontrakt im Day-Ahead-Handel der Spotbörse erreichte im September den Wert von 7,831 ct pro kWh (-5 % im Vergleich zum Vormonat). Solaranlagen kamen auf einen mengengewichteten Durchschnittspreis von 4,512 ct pro kWh, immerhin ein Anstieg von 5,84 % im Vergleich zum August. Windkraftanlagen an Land liefen bei 6,266 ct pro kWh (+1,59 % im Vergleich zum Vormonat) über die Ziellinie, während ihre Offshore-Kollegen bei 6,579 ct pro kWh lagen (-3,31 % im Vergleich zum Juli). 

Ausschläge: 50 bis 60 ct pro kWh

Bemerkenswert war im vergangenen Monat der 3. September: Bereits im Day-Ahead-Handel schossen die Preise für die Abendstunden in die Höhe. Die Stunde 19 Uhr bis 20 Uhr handelte bei über 600 €/MWh, die folgende Stunde bei über 500 €/MWh. Auslöser dieser Preisspitze war die in den Abendstunden steil abfallende Solarproduktion bei der wenige Stromproduzenten plötzlich auf eine hohe Nachfrage treffen. Dieses Phänomen war bereits im August an mehreren Tagen zu beobachten. Diesmal schienen die Marktteilnehmer für den 3. September Vorsicht walten zu lassen. Sie wagten sich aufgrund der für die Abendstunden des Folgetags angesagten hohen Residuallast von 58 Gigawatt (Nachfrage - Einspeisung aus erneuerbaren Energien) nicht aus der Deckung und saßen präventiv auf ihrer Stromproduktion. Folglich dämpfte diese Strategie den Druck auf die Intraday-Preise am Liefertag. Diese lagen in den beiden betroffenen Stunden sogar rund 150 €/MWh unter den Day-Ahead-Preisen. 

Wenige Negativ-Preise im September

Im Gegensatz zu den Vormonaten zuvor schwächte sich das Aufkommen negativer Preise im September ab. Anlagenbetreiber mussten im September lediglich an einem Tag eine Reduzierung ihres anlagenspezifischen anzulegenden Werts gemäß § 51 EEG hinnehmen, weil die Preise im Spothandel für mindestens sechs aufeinander folgende Stunden unter den Nullwert fielen. 

Strompreise bröckeln fürs Gesamtjahr

Die Terminmarktpreise für das Base-Frontjahr begannen den Monat knapp unterhalb der 100 Euro-Marke, fielen in der Folge jedoch stark ab. Sowohl fundamental (Erdgas, Kohle, CO2) als auch geopolitisch bedingt trat der Terminmarkt für einige Wochen insgesamt in eine Phase der Entspannung ein, was zu einem Absinken der Preise für das Base-Frontjahr auf 82,28 €/MWh führte. Zum Monatsende pendelte sich der Preis bei rund 87 €/MWh ein und liegt damit weiterhin deutlich über den Spotmarktpreisen für Strom.  

Dass der September ein Übergangsmonat ist, deutete sich auch auf dem Regelenergiemarkt an, auf dem die deutschen Übertragungsnetzbetreiber kurzfristige Reserven zur Netzfrequenzstabilisierung auktionieren. Denn die bereits erwähnte Verschiebung der Stromproduktion zur Windkraft ließ sich am Regelenergiemarkt durch ein Ansteigen der Preise für negative Reserven in den ersten beiden Zeitscheiben des Tages (Mitternacht bis 8 Uhr) beobachten – in einigen Nächsten traf ein hohes Windaufkommen auf die tageszeitbedingt niedrige Nachfrage und führte somit zu einem Bedarf an negativer Regelleistung. Auch drückte die Solarstromproduktion nicht mehr so konsequent die Residuallast in den Mittagsstunden, was zu einem (bisher noch leichten) Abfallen der Preise für negative Reserven in den Mittagsstunden führte. 

Regelenergie ebenfalls günstiger

War der Sommer von einem sehr hohen Preisniveau gekennzeichnet, kamen die erzielten Preise für alle Regelenergieprodukte mit Ausnahme der positiven Minutenreserveleistung im September ein Stück weit von ihren Höchstständen zurück. Anbieter von negativer Sekundärregelleistung – etwa Biogasanlagen – konnten bei konstanter Vorhaltung und Bezuschlagung von 1 MW an regelbarer Leistung 11.637 € (-7,58 % im Vergleich zum Vormonat) erzielen.

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