Im Rahmen der konzernweiten Umstrukturierung konzentriert sich Vion am Standort Altenburg in Zukunft auf die Rinderschlachtung. Der Betrieb in Thüringen wird die Schweineschlachtung im 1. Quartal 2020 einstellen und in Zukunft den Fokus auf den Ausbau des Rindfleischmarktes legen. In Altenburg werden zur Zeit ca. 500.000 Schweine und 85.000 Rinder pro Jahr geschlachtet.
In den vergangenen Jahren sei die Schweineproduktion in Ostdeutschland und im Einzugsgebiet des Vion Betriebes Altenburg stetig zurückgegangen. Marktanalysen hätten laut dem Unternehmen dagegen ergeben, dass es in Ostdeutschland eine hohe Rinderdichte gibt. Die Region habe ein großes Wachstumspotenzial im Bereich Rindfleisch. Daher baue man den Standort Altenburg für dieses Segment aus und spezialisiere ihn.
Demnächst 2.000 Rinder pro Woche
Auf Nachfrage von top agrar erklärt das Unternehmen, künftig mehr als 2000 Rinder pro Woche dort schlachten zu wollen. Das entspräche einem Anstieg von 15 bis 20 % im Vergleich zum aktuellen Rindergeschäft. Dafür sei geplant, eine moderne Schlachtlinie im Rindfleischbereich zu installieren, heißt es.
Unterm Strich wird der Umsatz in Altenburg aber wohl deutlich kleiner ausfallen als bisher. Mit dem Ende der Schweineschlachtung wird nach Unternehmensangaben Platz geschaffen für größere Kapazitäten im Rinderbereich. Altenburg fülle damit eine Produktionslücke in Ostdeutschland, denn außer in Mecklenburg-Vorpommern gebe es keinen weiteren Rinderschlachtbetrieb.
Die Mitarbeitern in Altenburg dürfte die Ankündigung wenig erfreuen. Denn mit der Aufgabe der Schweineschlachtung wird Vion die Mitarbeiterzahl um rund 110 Arbeitskräfte reduzieren. Aktuell sind dort nach Vion-Angaben 170 Personen beschäftigt. Das Unternehmen hat die Mitarbeiter und ihre Vertretung informiert und beginnt umgehend die anstehenden Gespräche für einen Sozialplan.