In der jüngsten Ausgabe zur weltweiten Bilanz von Zuckererzeugung und -verbrauch geht die Internationale Zuckerorganisation (ISO) von einer Jahreserzeugung von rund 179 Mio. t aus, während der globale Verbrauch auf rd.183 Mio. t veranschlagt wird. Das daraus entstehende Defizit in Höhe von errechneten 3,6 Mio. t wird zwar durch den Abbau der Vorratsbestände gedeckt werden. Die Reserven von 96 Mio. t fallen aber voraussichtlich unter das Niveau des Wirtschaftsjahres 2020/21.
Minus in Brasilien und Indien
Die abnehmende Zuckererzeugung ist vor allem in den beiden weltgrößten Erzeugungsgebieten Brasilien (- 9 %) und Indien (- 8%) zurückzuführen. Brasilien wird seine Ausfuhren entsprechend kürzen; Indien hat sogar einen Exportstopp verhängt. Die für den Export verfügbaren Mengen werden insgesamt von der ISO um rd. -6 % niedriger eingeschätzt. Dagegen wird in Thailand und in der EU-27 mit tendenziell größeren Ernten gerechnet.
Etwas mehr EU-Zucker erwartet
Für die EU-27 schätzt die EU-KOM in ihrer jüngsten Veröffentlichung eine Erzeugungsmenge von 16,6 Mio. t und einen Verbrauch in Höhe von 14,2 Mio. t. Der Handel mit Drittländern soll auf der Importseite rd. 2 Mio. t und bei der Ausfuhr 4,25 Mio. t erreichen. Die Vorratsbestände sollen wieder auf das Niveau von vor 2 Jahren steigen.
Überdurchschnittliche deutsche Zuckerproduktion
Die deutsche Zuckerernte 2024/25 soll im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt im Endergebnis mit 4,77 Mio. t Weißzuckerwert überdurchschnittlich gut ausfallen. Eine vergrößerte Anbaufläche wird durch geringfügig höhere Rübenerträge je ha verstärkt, entscheidend sind jedoch die Zuckergehalte, die witterungsbedingt nur im unteren Durchschnittsbereich liegen. Der Inlandsabsatz wird auf rd. 3 Mio. t veranschlagt.