Bayern ist Öko-Land Nummer 1 in Deutschland. Doch die Bedeutung des ökologischen Landbaus ist in Bayern von Region zu Region sehr unterschiedlich. So betragen in Grünlandgebieten die Anteile der ökologisch bewirtschafteten Fläche eines Landkreises bis zu 39 %, ganz vorne liegt hier der Landkreis Miesbach. Auch die Landkreise Lindau (31 %), Oberallgäu (30 %) und Ostallgäu (26 %) im Regierungsbezirk Schwaben liegen unter den Spitzenreitern der Landkreise in Bayern.
Ökolandbau bei Rinder- und Milchviehhaltung leichter umzusetzen
Die Grünland-Regionen geben einen Hinweis darauf, dass die Umstellung auf Ökolandbau bei der Rinder -bzw. Milchviehhaltung leichter umzusetzen ist. Zudem spielt eine große Rolle, ob regional größere verarbeitende Betriebe oder Handelsunternehmen vorhanden sind, die einen Schwerpunkt auf die Produktion von Bio-Lebensmitteln und auf regionale Bio-Ware legen. Regionen mit einem ackerbaulichen Schwerpunkt oder schweinehaltenden Betrieben liegen im Hinblick auf den Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche zurück. Herausforderungen für die Betriebe im Hinblick auf die Umstellung auf den ökologischen Landbau sind der vollständige Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel, stallbauliche Gegebenheiten und die Versorgung der Tiere mit ökologischen Futtermitteln.
Hoher Bioanteil in vier unterfränkischen Landkreisen
Der Regierungsbezirk Unterfranken zeigt, dass auch Ackerbauregionen durchaus hohe Bioanteile erreichen können. Vier unterfränkische Landkreise (Aschaffenburg mit 26 %, Main-Spessart mit 20 %, Bad Kissingen mit 24 % und Rhön-Grabfeld mit 21 %) liegen in Nordbayern mit an der Spitze. Der Regierungsbezirk weist mit seinen Gäulagen einen sehr respektablen Anteil von 18 % auf.
Grundlage der Datenauswertung sind Betriebe, die im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) eine Förderung für den ökologischen Landbau beantragt haben (Maßnahmen A11 bzw. B10). Alle angegebenen Daten beziehen sich auf diese Betriebe einschließlich deren Flächennutzung und Tierhaltung. Jeweils im Juni und im November werden an dieser Stelle aktuelle Zahlen zum ökologischen Landbau in Bayern bereitgestellt. Die Datenauswertung erfolgt durch das Institut für Agrarökonomie an der LfL.