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topplus Herdenschutz auf Almen

Schafe bekommen GPS-Tracker

Am Dachstein sollen die Tracker in Echtzeit zeigen, wann es zu Angriffen durch Wölfe kommt. Dies ist Teil eines mehrstufigen Plans zum Herdenschutz, der bis zum Abschuss von Problemwölfen reicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Rund 400 Schafe verbringen den Sommer auf dem Dachsteinplateau. Nach Wolfsrissen im Vorjahr wollten einige Bauern ihre Tiere schon im Tal behalten. Nun wurden die Herden, die den Sommer über die Hochflächen des Almgebiets Dachstein/Krippenstein beweiden, mit GPS-Trackern ausgestattet. So können sie vom Tal aus - quasi remote - überwacht werden.
 
Die Karstböden in den höheren Lagen am Dachstein sind nicht für Rinder geeignet, sie werden daher von Schafen beweidet. Drei Almgenossenschaften mit rund 70 Bauern bewirtschaften das Gebiet, im Sommer werden rund 400 Tiere aufgetrieben, großteils sind es gefährdete Rassen wie das Alpine Steinschaf und das braune Bergschaf. Auf den weitläufigen Flächen ist es kaum möglich, die Tiere mit Weidezäunen zu schützen, sie können sich frei bewegen. Wolfsrisse im Vorjahr haben die Bauern aber verunsichert.

Im Vorjahr wurden elf Schafe von Wölfen angegriffen

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Laut Agrarressort Oberösterreich sei durch DNA nachgewiesen, dass elf Schafe von einem Wolf angegriffen wurden. Weitere Tiere seien aus Panik- in den Tod gestürzt, die Herden verstört und oft tagelang nicht ausfindig zu machen gewesen. Viele Bauern beendeten die Almsaison vorzeitig.

Ein Ende der Beweidung würde aber auch ein Ende des artenreichen Ökosystems Alm nach sich ziehen. Die alpinen Rasenflächen würden zuwachsen. "Es braucht die Bewirtschaftung durch unsere Bäuerinnen und Bauern. Erst durch Alpung und Pflege entsteht das Naturjuwel Alm", betonte Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Sie hat daher die Erstellung eines vierstufigen Herdenschutzkonzepts initiiert.

Digitaler Herdenschutz mit GPS-Trackern

Die erste Stufe sieht einen "digitalen Herdenschutz" vor: Zumindest jedes fünfte Schaf bekommt einen GPS-Tracker, was für 80 Tracker 10.000 € kostet. Damit kann man das Verhalten der Herde aus der Ferne beobachten und eingreifen, wenn sich ungewöhnliche Bewegungsmuster zeigen, die auf einen Wolf schließen lassen. Dann können etwa mobile Elektrozäune zur Wolfsabwehr in den Nachtstunden, sogenannte Nachtpferche, aufgebaut werden. Sollte das nicht reichen, wären auch Hirten eine - allerdings teure - Option. Notfalls will Langer-Weninger aber auch zu drastischen Mitteln greifen: "Wenn heuer erneut ein Schadwolf gezielt Jagd auf Almtiere macht, werden wir ihn definitiv zum Abschuss freigeben", kündigte sie an.
 
Insgesamt wurden im Vorjahr in Oberösterreich knapp 180 Almen mit einer Gesamtfläche von 3.900 ha bewirtschaftet. 3.700 Großvieheinheiten (GVE) wurden gealpt - eine GVE ist eine statistische Größe für den Viehbesatz und entspricht etwa einer Milchkuh mit 500 kg oder sieben bis zehn Schafen. Dass die Zahl der Schafe rückläufig ist, führt man im Agrarressort auf den Vormarsch des Wolfes zurück.

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