Unser Tester Stefan Schmidt bewirtschaftet in Stockerau einen 140 ha-Biobetrieb.
Wie Schmidt die Arbeit des Grubbers beurteilt, lesen Sie hier.
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Der Treffler Exaktgrubber TG 500 er-ledigte die Arbeit bei unserem Test zur vollen Zufriedenheit von Stefan Schmidt.
Mit der Bearbeitungstiefe ab 2 cm ist er ideal für oberflächliche Bodenpflege.Die 26 cm breiten Gänsefußschare sorgen für einen vollflächigen Schnitt.
Den dreireihigen Striegel hebt Schmidt besonders hervor: „Er ist ein großer Pluspunkt, macht eine tolle Arbeit.“
Als ein Manko beim Grubber fiel dem Testlandwirt die recht mühsame mechanische Tiefenverstellung über die vielen Spindeln auf.
Die Firma Treffler aus dem bayerischen Pöttmes-Echsheim ist vor allem für ihre Exaktstriegel bekannt. Doch auch in der Grubbertechnik produziert das Unternehmen (in Österreich von Generalimporteur Mauch vertreten) unterschiedlichste Maschinen. Eine davon ist der aufgesattelte vierreihige Grubber TG 500.
Wassersparende Bearbeitung
Ziel bei der Entwicklung dieses Gerätes war es laut Werner Pux, Werksbeauftragter Außendienst Agrartechnik bei Treffler, einen Grubber zu bauen, der bei ebenem Boden konsequent flach arbeitet und trotzdem ganzflächig durchschneidet. Flach heißt für Pux „ab 2 cm bei ebenem Boden bis max. 5 cm, wobei erster Wert heute als ultraflach und letzterer als flach bezeichnet werden kann.“ Neben der Stoppelbearbeitung verfolgt Treffler mit dem Grubber auch das Ziel, Kleegras oder Luzerne so flach wie möglich zu umbrechen.
An dem aktuellen Grubbermodell sind laut Pux die Zinkenlagerungen verbessert worden, weiters wurden die Stützräder vorne vergrößert. Und man kann bei dem 5 m-Modell zwischen einem leichteren und einem schweren Fahrwerk wählen. Letzteres war bei unserem Testmodell verbaut. Darüber hinaus war auf der Testmaschine ein Kleinsamen-Streuer mit Breittellersaat für die Zwischenfruchtbestellung installiert. Das wurde bei unserem Test allerdings nicht eingesetzt. Die Maschine gibt es in dieser Bauweise von 3 m bis 7,20 m mit oder ohne hydraulische Steinsicherung. Mit dem verfügbaren leichteren Fahrwerk ist die Maschine je nach Größe zwischen 800 und 900 kg leichter, aber hat auch kleinere Räder.
Fast 8.000 kg schwer
Angehängt wird der inkl. hydraulischer Steinsicherung und Saatkasten rund 8.000 kg schwere Grubber an der Unterlenkeranhängung mit 100° Einschlagwinkel. Ohne Sätechnik wiegt er etwa 6.500 kg. Den Zugkraftbedarf gibt Treffler ab etwa 150 PS an. Der Grubber ist hydraulisch auf Transportbreite von 3 m klappbar. Die vordere Tiefenführung erfolgt durch Tandemstützräder. Die Reifen der Testmaschine hatten die Dimension 710/45-R22,5.
Die Testmaschine war auch mit dem optionalen Zugkraftverstärker ausgerüstet. Dieser bringt bis zu 1.500 kg des Grubbers auf die Hinterachse des Traktors. Das soll mehr Leistung und einen geringeren Verbrauch des Traktors bringen. Dabei werden die Kräfte des Grubbers nur wenn nötig auf den Traktor übertragen. Das soll den Boden durch Arbeit ohne unnötigen Ballast auf der Hinterachse schonen, so Pux.
Das Wesentliche an der Maschine ist das Zinkenpaket. Die Zinken mit einem Strichabstand von knapp 18 cm und einer Scharbreite von 26 cm, also mit 8 cm Überlappung, sollen laut Pux den konsequent flachen Schnitt gewährleisten. Die Zinken sind einzeln am Rahmen drehbar gelagert und mit einem Blattfederpaket belastet. Sie sind von der Geometrie her so gestaltet, dass sie den Drehpunkt 1 m über und 30 cm vor der Scharspitze haben. Das Blattfederpaket wirkt ähnlich wie eine Zugkraftregelung. Bei Überlastung ab etwa 1.100 kg spricht die Scherschraube an. Die Haltbarkeit der beim Test verbauten optionalen Hartmetallschare gibt Pux „mit der 5-fachen Standzeit auf Lössböden“ an. Damit werde der höhere Preis mehr als ausgeglichen. Weiters war die Testmaschine mit der optionalen hydraulischen Steinsicherung ausgestattet. Die nach dem Grubberfeld laufenden Zustreicher-Nivellierzinken sollen den Boden einebnen, um einen sauberen Bearbeitungshorizont für die nachfolgenden Bearbeitungsgänge zu hinterlassen. In Serie verbaut ist eine Tandemwalze, es gibt verschiedene Walzenformen, je nach Boden und auch nach Steinbesatz. Auf der Testmaschine war die Universalwalze mit Winkelprofil angebaut, die sowohl auf leichten als auch bindigen Böden funktionieren soll.
Optional ist ein dreireihiger Striegel verfügbar. Dieser ist laut Pux aber bei fast allen neu gefertigten Grubbern verbaut. Die Verstellmöglichkeiten des Striegels wurden laut Pux nochmals verbessert: „Wir können jetzt mit einer Kurbel die Höhe und mit einer Spindel zusätzlich die Neigung verstellen.“ Zur Arbeit meint Pux: „Mit dem dreireihigen Striegel mit 10 cm Strichabstand und mit senkrecht eingreifenden Zinken kann ich das Pflanzenmaterial, was verschüttet ist, noch mal zum allergrößten Teil nach oben ziehen, damit es wirklich abtrocknen kann.“
So urteilt der Praktiker
Stefan Schmidt, der in Stockerau 140 ha LN biologisch bewirtschaftet, hat den Treffler-Grubber für top agrar über den Sommer getestet. Das Gerät lief hinter einem Fendt Vario 720 mit 200 PS, „weil die Maschine so schwer ist“, sagt Schmidt. Zwar habe Werner Pux von Treffler gemeint, sein 516er mit 160 PS hätte auch gereicht. Aber Schmidt meint: „Für mich hat der 700er gut gepasst, er hat überhaupt keine Probleme beim Ziehen gehabt. Es war ein schönes Arbeiten mit geringer Drehzahl.“
Schmidt betreibt auf seinen Ackerflächen konservierende Bearbeitung mit reduzierter Bearbeitungsintensität und Tiefe, „fast alles in Mulchsaat mit viel Zwischenfrüchten. Aber in der Fruchtfolge sind wir sehr intensiv, viel Frühkartoffeln, Kürbis, Soja, Mais.“ Konservierend und viele Hackfrüchte im Bio passen laut dem Landwirt nicht immer ganz überein. Schmidt: „Deswegen sind Begrünungen so wichtig für uns, weil die quasi das Pflaster sind, dass wir auf die Bodenwunden kleben können, wenn wir lange Hackkulturen haben.“
Der Landwirt setzt beim Begrünungsumbruch oder beim Stoppelsturz normalerweise zuerst eine Kurzscheibenegge und dann einen Standard-Leichtgrubber mit Gänsefußscharen und 5 m Arbeitsbreite ein. Schmidt: „Das System funktioniert gut. Damit habe ich auch in trockenen Frühjahren mit drei Überfahrten das Saatbett fertig. Und es befindet sich in 4 cm Tiefe noch genügend Feuchtigkeit, um Soja oder Mais zum Keimen zu bringen.“
Entsprechend gespannt war Schmidt auf den Treffler – vor allem, wie flach der Grubber aufgrund seiner Fahrwerkskonstruktion und seiner Tasträder tatsächlich arbeiten kann und wie gut er sich ans Gelände anpasst.
Wichtig war für Landwirt Schmidt auch, „wie gut er die organische Masse verarbeitet, weil das oft ein Kriterium ist: Bei Dreipunktgeräten ist es oft so, dass je flacher du arbeitest, desto schwerer tun sie sich, die viele Organik durchzumischen, weil der Bodenkontakt fehlt.“
40 ha im Frühjahr umbrochen
Schmidt hat mit dem Exaktgrubber zunächst im Frühjahr zwei Drittel der Begrünungen vor Mais, Soja und Kürbis umbrochen. Das waren etwa 40 ha. Die meisten Begrünungen waren abgefrostet und niedergewalzt, somit nicht mehr sehr üppig. Der Biobauer hat den TG 500 aber auch in einer winterharten Zwischenfrucht, einem Grünschnittroggen, nach einem vorherigen Scheibeneggengang eingesetzt.
Sein Fazit für den Begrünungsumbruch: „Der Treffler hat immer ein schönes Arbeitsbild hinterlassen. Auch der Grünroggen wurde ganzflächig entwurzelt.“ Besonders den nachlaufenden Striegel lobt Schmidt: „Dieser ist sicher einer der Pluspunkte an dem Gerät, macht eine tolle Arbeit. Er ist für einen Grubber zwar komplex gebaut, weil über Spindeln über Parallelogramm angesteuert. Aber dafür kann er sehr exakt eingestellt werden.“
Sofort Unterschied sichtbar
Beim Stoppelsturz setzt Schmidt sonst standardmäßig die Scheibenegge ein. Heuer hat er einen Teil direkt mit dem Exaktgrubber bearbeitet, einen anderen Teil zunächst mit Scheibenegge und dann mit Exaktgrubber. Insgesamt hat er den Exaktgrubber auf 60 ha Stoppelfläche eingesetzt.
Schmidt: „Hier hat man einen deutlichen Unterschied gesehen. Bei zweimaligem Einsatz des Exaktgrubbers zeigte sich mehr aufkeimendes Ausfallgetreide als beim Einsatz von Scheibenegge und danach Exaktgrubber. Dies liegt daran, dass die Scheibenegge nicht flächig arbeitet.“
Weiters hat der Landwirt noch eine einjährige, gerade abgeerntete Kleegrasmischung umbrochen. Auf dieser Fläche hat Schmidt im Frühjahr geheut, danach den Bestand Ende Juni gemulcht und dann einmal flach mit der Kurzscheibenegge aufgebrochen. „Anschließend sind wir ganz flach, auf max. 3 cm, mit dem Exaktgrubber gefahren“, erklärt der Landwirt und ergänzt: „Das hat auch wunderbar funktioniert. Das Material lag sauber dort, auch die Grasbüschel, die man normalerweise vom Kleegras hat, waren nicht tragisch. Es ist fast nichts weitergewachsen.“
Unterm Strich leistet der TG 500 Exaktgrubber laut Stefan Schmidt eine sehr gute Arbeit. Auch die mechanische Tiefenverstellung funktioniert gut – vorne sind die Tasträder und hinten die Walzenelemente über Spindeln mit einer gut sichtbaren Skala einzustellen. Manko laut Schmidt hierbei: „Du musst halt für die Feinjustierung immer absteigen und kurbeln. Hier wäre eine hydraulische Verstellung vom Traktor aus wünschenswert.“
Kein Verschleiß an Scharen
„Die Arbeit des Striegels und Rückverfestigung durch die Walze sind hervorragend“, so Schmidt. „Die hartmetallbeschichteten Gänsefußschare arbeiten exzellent und ziemlich verschleißfrei.“ Auf den im Test bearbeiteten 100 ha stellte Schmidt jedenfalls keinen Verschleiß fest.
Positiv erwähnt der Biobauer auch den optionalen Zugkraftverstärker. „Der gezogene Grubber hängt ja nur in den Unterlenkern“, erklärt der Landwirt dazu. „Das heißt, ich bekomme das Gewicht der Maschine nicht auf die Hinterachse des Traktors. Über den Zugkraftverstärker hänge ich den Oberlenker noch dazu und ziehe über ein hydraulisches System-Gewicht von der Maschine auf die Hinterachse und habe damit eine bessere Traktion. Das hat auch einwandfrei funktioniert.“
Datenkompass
Treffler Grubber TG 500
Arbeitsbreite: 5 m
Transportbreite: 3 m
Länge Testmaschine: 9 m
Ausstattung: Unterlenkeranhängung, Zugkraftverstärker, Tandemstützräder, Zinken (Hartmetallgänsefußschare) mit knapp 18 cm Strichabstand und einer Scharbreite von 26 cm, also 8 cm Überlappung, Nivellierzinken, Doppelring-Packerwalzen und dreireihigem Heckstriegel
Gewicht Testmaschine: ca. 8.000 kg, ohne Sätechnik 6.500 kg
Zugkraftbedarf: ab ca. 150 PS
Optionale Zusatzausstattungen: Hartmetallschare, hydraul. Steinsicherung, Säeinheit, Striegel, Zugkraftverstärker,
Bereifung Stützräder: 710/45-R22,5
Listenprpreis inkl. MwSt.:
Grundausstattung: 69.660 €
Testmaschine: 106.828 €
Nicht notwendige Optionen
Die Testmaschine hatte die volle Ausstattung. Aus seiner Sicht würde Schmidt neben der nicht verwendeten Aussaattechnik auch die hydraulische Steinsicherung weglassen, „weil wir zwar Schotter, aber keine Felsen bei uns im Gebiet haben. Ich komme auch beim Schwergrubber mit normalen Scherschrauben aus.“
Zudem würde er das kleinere Fahrwerk wählen, um weiteres Gewicht zu sparen. Wobei er bei seinem abschließenden Fazit landet: „Der Testgrubber arbeitet exakt, auch die Flächenleistung ist gut. Nur für unsere Feldstruktur ist er mit seinen rund 9 m Länge halt extrem groß. Die Maschine zielt eher auf Betriebe mit deutlich größeren Flächen ab.“
Die hohe Qualität des Treffler-Exaktgrubbers TG 500 hat auch ihren Preis. Mit über 100.000 € brutto in der Vollausstattung wie bei unserem Testgerät muss man ziemlich tief in die Tasche greifen. Wenn man sich auf das Grundgerät mit den wichtigsten Zusatzausrüstungen wie Hartmetallschare und Striegel beschränkt, kommt man auf einen Listenpreis von knapp 76.000 € brutto.