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topplus Besamungsanteil steigt

Hornloszucht weiter auf der Überholspur

Immer mehr Besamungen erfolgen mit genetisch hornlosen Stieren. Je nach Zuchtverband liegt der Besamungsanteil bereits über 50 %. Beim Fleckvieh ist Megastar Pp* der hornlose Überflieger.

Lesezeit: 4 Minuten

Schnell gelesen

Der Besamungsanteil mit genetisch hornlosen Stieren stieg in den letzten fünf Jahren bei allen Rassen deutlich an.

Bei den Milchbauern in Oberösterreich (FIH und RZO) erfolgt bereits jede zweite Besamung mit einem hornlosen Stier. Die meisten Besamungen beim Fleckvieh macht der Stier Megastar Pp*.

Der genetische Unterschied beim GZW beträgt bei mischerbigen Fleckviehstieren nur noch 1,5 Punkte.

Beim Braunvieh liegt der Anteil an Hornlosbesamungen bei gut 10 %.

Die Zucht auf natürlich (genetisch) hornlose Tiere hat in den letzten fast 15 Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Der Besamungsanteil mit natürlich hornlosen Stieren ist sehr deutlich gestiegen (Übersicht 1). Speziell im letzten Jahr gab es beim Fleckvieh einen großen Sprung nach oben.

Bis zu 50 % Besamungsanteil

Im Kontrolljahr 2024 lag der Anteil an Fleckvieh-Besamungen aller misch- und reinerbig hornlosen Stiere bereits bei 38,5 % mit weiterer Tendenz nach oben. Die Bandbreite reicht hier von 27 % (NÖ) bis über 50 % (OÖ) je nach Zuchtverband (Übersicht 2).

Bei der Rasse Holstein liegt der Hornlos-Anteil bei 21,6 % mit nur leicht steigender Tendenz. Der Unterschied zwischen Schwarzbunt (16 %) und Rotbunt (42 %) ist hier allerdings sehr groß. Bei Brown Swiss hat die Hornloszucht noch nicht so stark Fahrt aufgenommen, der Anteil liegt aktuell bei immerhin gut 10 %.

Bei der Kuhpopulation erfolgt die Verbreitung des Hornlos-Gens entsprechend zeitverzögert. Die mischerbig hornlosen Fleckvieh Kühe (Pp) steigen von Jahr zu Jahr massiv an und liegen im jüngsten Kuh-Geburtsjahrgang (2021) bereits bei 18,3 %. Die reinerbig hornlosen Fleckviehkühe (PP) haben allerdings erst einen Anteil von 1,4 % von allen genotypisierten Tieren.

Bei einer zu starken Fokussierung auf die Hornlosigkeit besteht jedoch die Gefahr des Verlusts an Zuchtfortschritt bei verschiedenen Merkmalen. In Übersicht 3 sind die durchschnittlichen Zuchtwerte des aktuellsten Geburtsjahrgangs 2023 der bisher von deutschen oder österreichischen Besamungsstationen angekauften Fleckvieh-Stiere dargestellt.

Hohes genetisches Niveau

Die hornlosen Stiere liegen dabei jedoch in mehreren Merkmalen unter ihren behörnten Kollegen. Besonders stark trifft das auf die reinerbig hornlosen Stiere zu. Liegt der Rückstand im GZW bei den mischerbigen Stieren (Pp*, P*S) nur noch bei 1,5 Punkten, so liegen die reinerbigen Fleckviehstiere (PP*) doch um durchschnittlich 6 GZW-Punkte zurück (Übersicht 3). Nachteile gibt es dabei in allen Bereichen, also Milch, Fleisch, Fitness und im Exterieur. Im Fitnessbereich sind vor allem bei der Melkbarkeit, Fruchtbarkeit und auch Klauengesundheit Rückstände festzustellen. Beim Exterieur gibt es Nachteile im Euterbereich und hier speziell bei der Strichplatzierung. Die in der Tendenz etwas längeren Striche bei den Hornlosstieren sind hingegen positiv zu bewerten.

Hornloser Stier an der Spitze

Sieht man sich die Listen der im aktuellen Kontrolljahr 2024 am stärksten eingesetzten Stiere an, fällt auf, dass es beim Fleckvieh ein hornloser Stier ganz an die Spitze geschafft hat. Megastar Pp* liegt deutlich voran und wird mit einem Gesamtzuchtwert von 143 seinem Namen gerecht (Übersicht 4).

Die zehn meist eingesetzten hornlosen Fleckviehstiere liegen unter den ersten 32 aller Fleckviehstiere. Daraus ist die Bedeutung des Hornlossegments gut ersichtlich. Neun der zehn Fleckviehstiere sind genomische Jungvererber, nur GS Verismo PP* ist bereits nachkommenggeprüft. Insgesamt sind vier reinerbig hornlose Stiere unter den Top 10, worunter Edeljoker PP*mit 133 den höchsten GZW aufweist.

Bei Brown Swiss ist der erste Hornlos-Stier mit Boxer Pp* auf Rang 9 von allen Brown Swiss-Stieren zu finden. Nur zwei Stiere unter den ersten zehn sind reinerbig hornlos. Bei der Rasse Holstein sind bereits sieben PP-Stiere unter den meist eingesetzten Stieren zu finden.

Nicht zu schnell

Durch die intensiven züchterischen Anstrengungen sind beim Fleckvieh und auch bei Holstein mittlerweile mehrere genetisch voll konkurrenzfähige, mischerbig Hornlosstiere verfügbar.

Bei den reinerbigen Stieren gibt es allerdings noch Aufholbedarf, wobei schon einzelne sehr interessante Stiere verfügbar sind. Generell ist es wichtig trotz Selektion auf das Hornlosgen nicht das Zuchtziel aus den Augen zu verlieren und nicht zu schnell vorzugehen.

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