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topplus LKV Milchkontrolle

Den Tagesbericht richtig interpretieren

Wie genau schauen Sie sich die Ergebnisse der Milchkontrolle an? Milchmenge und Milchinhaltsstoffe verraten einem, ob die Kühe ausreichend mit Energie und Eiweiß versorgt sind.

Lesezeit: 6 Minuten

Teil 1 von 4 Beiträgen der Serie: Durchschnittswerte der Herde

Wir zeigen mit Unterstützung von Fütterungsberater Karl Wurm die vier wichtigsten Übersichten, mit denen Sie schnell und gründlich die Versorgung Ihrer Herde analysieren können.

Schnell gelesen

Milchmenge zeigt Betriebsniveau. Online sind 10 Ergebnisse rückblickend einsehbar und damit saisonale Schwankungen erkennbar.

Milchfett zwischen 4,0 und 4,5 %. Abweichungen weisen auf Strukturversorgung und Energiedichte der Ration hin.

Milcheiweiß zwischen 3,4 und 3,7 %. Deutliche Rückschlüsse auf die Energieversorgung der Tiere sind möglich.

Harnstoff Optimum 17 bis 23 mg/dl. Werte sind Hinweis auf die Eiweißversorgung. Kraftfuttermenge und Grundfutterqualität hinterfragen!

Lesen Sie Ihren LKV-Tagesbericht noch in Papierform oder online? „Das ist eine Generationenfrage“, meint Karl Wurm, Fütterungsberater an der LK Steiermark. „Besonders die Jüngeren sehen sich vermehrt die Auswertungen der Milchkontrolle online im LKV-Herdenmanager an. Dort sind um ein Vielfaches mehr an Informationen, Grafiken und Übersichten zu finden als auf dem gedruckten Bericht.“ Doch für viele Milchbauern ist es schon schwierig, in dem mehrseitigen gedruckten Geheft den Überblick zu behalten. Daher sollte man genau wissen, auf welche Zahlen und Grafiken es ankommt.

Fütterungsexperte Karl Wurm zeigt Ihnen in dieser vierteiligen Serie, auf welche Tabellen, Grafiken und Zahlen Sie im Tagesbericht schauen sollten:

  1. Durchschnittswerte der Herde

  2. Milchinhaltsstoffe nach Klassen 

  3. Energieversorgung der Herde

  4. Stoffwechselkontrolle

In jedem Teil der Serie lenken wir Ihren Blick auf eine wesentliche Übersicht bzw. Grafik und schärfen Ihren Blick, wie diese zu interpretieren ist und welche Grenzwerte eingehalten werden sollten. Damit erhalten Sie schnell einen Überblick über die Fütterungs- und Stoffwechselsituation Ihrer Herde.

Generell gilt es, immer die Durchschnittswerte der ganzen Herde bzw. Leistungsgruppe zu betrachten. „Einzelne Daten der Kühe interessieren meist nicht, denn dahinter verbergen sich Einzelschicksale! Klauenprobleme oder Brunst können die Daten einzelner Tiere verzerren“, erklärt Karl Wurm.

Wenn Ihnen schließlich bei der Analyse etwas seltsam vorkommt oder Sie sich die Zahlen nicht erklären können, zögern Sie nicht, zusätzlich Ihren Fütterungsberater heranzuziehen.

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Analyse des Tagesberichts

Was sagen einem die Durchschnittswerte der Herde?

Milchmenge und Milchinhaltsstoffe verraten einem auf den ersten Blick, ob die Kühe ausreichend mit Energie und Eiweiß versorgt sind.

Die Durchschnittswerte der Herde geben bei der Milchmenge das Betriebsniveau an. Während in der Papierform nur der aktuelle Wert ausgewiesen ist, sieht man im RDV die zurückliegenden 10 Probemelkungen. Dadurch kann man saisonale Einflüsse (z. B. Abkalbungen), jahreszeitliche Schwankungen (z. B. Hitzestress) oder Futterumstellungen (z. B. der Wechsel vom Winter- auf das Sommersilo) erkennen

Fett: Ziel 4,0 bis 4,5 %. Liegt die Herde sehr hoch (z. B. bei 4,9 %) oder zu niedrig (unter 3,6 %) ist das ein Hinweis auf ein mögliches Stoffwechselproblem.

Ein tiefer Fettgehalt hängt eng mit einer ungenügenden Struktur, einer hohen Energiedichte oder einer nicht wiederkäuergerechten Fütterung zusammen. Die Kuh kaut weniger wieder, produziert nicht ausreichend Speichel, das natürliche Pansen-Puffersystem entgleist.  Tiefe Fettgehalte (< 3,60 %) weisen daher oft auf eine Pansenübersäue­rung hin.

Hohe Fettgehalte (> 5,00 %) bei Startphasenkühen sind ein Zeichen für eine ungenügende Energieversorgung. Sie zeigen, dass die Kuh Körperfett mobilisiert, welches über die Milch verloren geht.  Hohe Fettgehalte gegen Ende der Laktation können ein Hinweis auf eine zu nährstoffreiche Fütterung sein.

Hohe Milchfett- und geringe Milcheiweißgehalte bei niedriger Milchmenge deuten auf ein sehr strukturreiches Grundfutter hin.

Aber: Bei inhaltsstoffstarken Rassen wie z. B. Braunvieh kann ein hoher Fettgehalt auch normal sein, ebenso kann bei bestimmten Fütterungssituationen z. B. einem hohen Anteil an Weide, der Fettgehalt niedrig sein.

Eiweiß: Ziel 3,4 bis 3,7 %. Ein niedriger Eiweißgehalt unter 3,2 % ist ein deutlicher Hinweis auf eine schlechte Energieversorgung der Herde. Sehr hohe Eiweißgehalte (> 3,8 %) lassen dagegen auf einen Luxuskonsum, meist durch zu viel Kraftfutter oder eine falsch eingestellte Mischration, schließen.

Harnstoff: Ziel 15 bis 25, optimal 17 bis 23 mg/dl Milch. Der Harnstoffgehalt zeigt die Eiweißversorgung der Herde an. Ein Harnstoffgehalt unter 15 ist zu wenig und weist auf einen Mangel an Rohprotein hin. Hier ist jedoch nicht alleine das Eiweiß-Kraftfutter (Leguminosen, Raps, Trockenschlempe etc.) zu berücksichtigen, sondern auch die Grundfutterqualität sowie das Zusammenspiel aus Heu, Gras- und Maissilage spielt eine Rolle.

Grenzwerte in Diskussion

Die Optimalbereiche für den Milcheiweiß- und den Milchharnstoffgehalt werden derzeit fachlich diskutiert.  Besonders bei sehr hohem Leistungsniveau ist sehr schwer die fixe Untergrenze von 3,2 % für den Eiweißgehalt nicht zu unterschreiten. 

Nach einer Evaluierung von LKV- Daten aus mehreren Jahren kam Dr. Georg Terler von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zum Schluss, dass variable Optimalwerte in Abhängigkeit von der Leistung eine Alternative wären. Dies wird auch von den Fütterungsreferenten der LKs unterstützt. Zudem gibt es die Bestrebung, den Optimalbereich für den Milchharnstoff auf 15 bis 25 einzuengen (vormals: 10 bis 30 mg/dl Milch). Fett: Ziel 4,0 bis 4,5 %. Liegt die Herde sehr hoch (z. B. bei 4,9 %) oder zu niedrig (unter 3,6 %) ist das ein Hinweis auf ein mögliches Stoffwechselproblem.

Ein tiefer Fettgehalt hängt eng mit einer ungenügenden Struktur, einer hohen Energiedichte oder einer nicht wiederkäuergerechten Fütterung zusammen. Die Kuh kaut weniger wieder, produziert nicht ausreichend Speichel, das natürliche Pansen-Puffersystem entgleist.  Tiefe Fettgehalte (< 3,60 %) weisen daher oft auf eine Pansenübersäue­rung hin.

Hohe Fettgehalte (> 5,00 %) bei Startphasenkühen sind ein Zeichen für eine ungenügende Energieversorgung. Sie zeigen, dass die Kuh Körperfett mobilisiert, welches über die Milch verloren geht.  Hohe Fettgehalte gegen Ende der Laktation können ein Hinweis auf eine zu nährstoffreiche Fütterung sein.

Hohe Milchfett- und geringe Milcheiweißgehalte bei niedriger Milchmenge deuten auf ein sehr strukturreiches Grundfutter hin.

Aber: Bei inhaltsstoffstarken Rassen wie z. B. Braunvieh kann ein hoher Fettgehalt auch normal sein, ebenso kann bei bestimmten Fütterungssituationen z. B. einem hohen Anteil an Weide, der Fettgehalt niedrig sein.

Eiweiß: Ziel 3,4 bis 3,7 %. Ein niedriger Eiweißgehalt unter 3,2 % ist ein deutlicher Hinweis auf eine schlechte Energieversorgung der Herde. Sehr hohe Eiweißgehalte (> 3,8 %) lassen dagegen auf einen Luxuskonsum, meist durch zu viel Kraftfutter oder eine falsch eingestellte Mischration, schließen.

Harnstoff: Ziel 15 bis 25, optimal 17 bis 23 mg/dl Milch. Der Harnstoffgehalt zeigt die Eiweißversorgung der Herde an. Ein Harnstoffgehalt unter 15 ist zu wenig und weist auf einen Mangel an Rohprotein hin. Hier ist jedoch nicht alleine das Eiweiß-Kraftfutter (Leguminosen, Raps, Trockenschlempe etc.) zu berücksichtigen, sondern auch die Grundfutterqualität sowie das Zusammenspiel aus Heu, Gras- und Maissilage spielt eine Rolle.

Grenzwerte in Diskussion

Die Optimalbereiche für den Milcheiweiß- und den Milchharnstoffgehalt werden derzeit fachlich diskutiert.  Besonders bei sehr hohem Leistungsniveau ist sehr schwer die fixe Untergrenze von 3,2 % für den Eiweißgehalt nicht zu unterschreiten. 

Nach einer Evaluierung von LKV- Daten aus mehreren Jahren kam Dr. Georg Terler von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zum Schluss, dass variable Optimalwerte in Abhängigkeit von der Leistung eine Alternative wären. Dies wird auch von den Fütterungsreferenten der LKs unterstützt. Zudem gibt es die Bestrebung, den Optimalbereich für den Milchharnstoff auf 15 bis 25 einzuengen (vormals: 10 bis 30 mg/dl Milch).

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