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Schützen wir Wiesen und Bauern, nicht Boulevardblätter!

Die Plakatwerbung „Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer“ der Kronen Zeitung kurz vor der Wahl erregt vor allem die Gemüter der Bauern. Ein Kommentar dazu von Torsten Altmann.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kronen Zeitung sticht ja von Zeit zu Zeit mit bauernfeindlichen Karikaturen in der bunten Beilage am Sonntag hervor. Doch dass man jetzt auch noch eine Plakatkampagne vor der Nationalratswahl auf dem Rücken der Bauern austrägt, bringt bei vielen von ­ihnen das Blut zum Kochen.

„Wer schaut auf Wiesen, Felder und Wälder? Es sind die Bauern!“

Unter dem Slogan „Die Stimme Österreichs“ glaubt man offenbar, dass man damit für alle sprechen würde − dahinter steckt zweifellos ein überbordendes Selbstbewusstsein. Die landesweite Plakatkampagne soll vor der Wahl laut Krone ein Weckruf für die Politik sein. Ausgangspunkt dafür ist eine Umfrage unter 1.000 Österreichern, was sie am meisten bewegt. Neben der an erster Stelle genannten Migration wurde auch die Landwirtschaft häufig erwähnt. Und hier sollen laut Krone 76 % der 1.000 Befragten „für den Schutz unserer Wiesen und Felder statt der Grundbesitzer eintreten“.

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Daraus entstand jetzt das landesweit plakatierte Sujet „Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer“. Bewusst provokant formuliert erregt dieser Spruch natürlich Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Aber er erregt vor allem vollkommen zu Recht die Gemüter der Bauern. Auf sie hat man es bei diesem Slogan wohl abgesehen.

Als Grundbesitzer kann man ob der Kampagne nur den Kopf schütteln. Wer schaut denn auf Wiesen, Felder und Wälder? Es sind die Bauern. Die wollen ihre Grundstücke an die nächste Generation in einem guten Zustand weitergeben und nicht den maximalen Profit rausschlagen, wie vielleicht mit dem Slogan suggeriert werden soll. Nur durch unsere Bauern haben wir die von allen geschätzte schöne und gepflegte Kulturlandschaft in Österreich. Nur durch die Bewirtschaftung der Flächen durch Bauernhand ist garantiert, dass diese Flächen nicht verwildern und für die Ernährung und den Tourismus unbrauchbar werden.

Was glaubt die Krone? Will sie jetzt dafür sorgen, dass unsere Kulturlandschaft von deren Lesern gepflegt wird? Na dann viel Erfolg. Dazu erklärte ein Landwirt: „Wenn diese arbeitsunerfahrenen Zeitgenossen für den Erhalt unserer Wiesen verantwortlich wären, dann gäbe es bald Dornensträucher und Buschwerk auf unseren Wiesen, anstatt artenreicher Vielfalt.“

Man mag zum Boulevardblatt stehen wie man will, aber mit dem Spruch „Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer“ vergreift man sich doch stark im Ton – Klassenkampf und Provokation scheinen gewollt.

„Die Stimme Österreichs – das sind die Stimmen der Leser der größten Zeitung und des größten Online-Mediums. Wir sehen uns als Sprachrohr dieser Stimmen“, erklärt der Chefredakteur des Blattes. Vielleicht sollten auch die Bauern ihre Stimmen an die Kronen Zeitung herantragen − als größte Umweltorganisation des Landes, die die Lebensgrundlage für die Menschen schafft und auf ihre Felder, Wiesen und Wälder über ­Generationen Acht gibt. „Schützen wir Wiesen und Bauern, nicht Boulevard­blätter!“

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