"Es ist eine Katastrophe", ist von vielen in Unterschützen, Bezirk Oberwart, zu hören. "Uns wurde ein Auto in den Garten geschwemmt, unsere eigenen Fahrzeuge standen unter Wasser", erklärt ein Landwirt. Bei einem anderen Bauern ertranken sogar einige Ferkel durch die Flut in der Nacht auf Sonntag.
Die Straße ist am Montag gesäumt von Containern und die Aufräumarbeiten sind im Gange. Das Bundesheer, Feuerwehren und zahlreiche freiwillige Helfer sind im Einsatz. Nasser Hausrat wird in die Container geladen, die Soldaten sind mit Schaufeln im Einsatz. Die Arbeiten werden noch einige Tage in Anspruch nehmen. Immer wieder regnet es auch am Montag im Bezirk Oberwart.
Seit dem Wochenende hat es sehr starke Unwetter mit intensiven Niederschlägen und Hagel innerhalb kürzester Zeit im Burgenland gegeben, die zu Überschwemmungen, Hochwasser und sogar Dammbrüchen geführt haben. Dabei wurden auch viele landwirtschaftliche Flächen im ganzen Land zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch den anhaltenden Regen stehen viele Kulturen unter Wasser und es kommt zu Bodenabschwemmungen.
Außergewöhnliche Ereignisse
Die Burgenländische Landwirtschaftskammer hat daher heute eine gebietsübergreifende Meldung an die AMA als Kontrollstelle für die Einhaltung von Bewirtschaftungsauflagen wie z. B. Mähzeitpunkte, Bodenbedeckungen, … gemacht und auf die außergewöhnlichen Ereignisse hingewiesen. Die Nichteinhaltung von Förderauflagen aufgrund höherer Gewalt wie derzeit eingetreten, soll zu keiner Sanktion durch die AMA führen. Die betroffenen Betriebe haben schon Schaden genug.
Diese Meldung dient auch dazu, die AMA auf Meldungen der Betriebe vorzubereiten, dass auf bestimmten Flächen Förderungsvoraussetzungen im ÖPUL aufgrund dieses Ereignisses nicht mehr erfüllt werden können.
LK unterstützt Hagelversicherung bei Schadenserhebung
Die derzeitige Schadenssituation ist besonders im Südburgenland im Bezirk Oberwart, aber auch in anderen Teilen sehr dramatisch. Es herrschen teilweise apokalyptische Zustände. Viele Existenzen sind gefährdet. „Die Landwirtschaftskammer hilft, wo sie kann. Vor allem bei der Schadenserhebung unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Hagelversicherung. Denn wer rasch hilft, hilft doppelt. In einer derartigen Ausnahmesituation müssen alle zusammenstehen, um gemeinsam zu helfen – der Bund, das Land, die Hagelversicherung und die Kammer. Wir stehen mit unserer Expertise und den Beratern in den Bezirken unseren Bäuerinnen und Bauern zur Seite“, sagt LK-Präsident Nikolaus Berlakovich.