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Klimawandel-Folgen

Starkregenereignisse werden normal – Und das ist gerade erst der Anfang

Klimaforscher Stefan Rahmstorf sieht die Lebensmittelversorgung in Gefahr, weil Starkregen und Dürren durch den Klimawandel häufiger und intensiver werden. Was wohl erst bei 3 °C Erwärmung passiert?

Lesezeit: 6 Minuten

Weite Teile Süddeutschlands stehen unter Wasser und es regnet heute teils kräftig weiter. Regensburg hat den Katastrophenfall ausgerufen, aus Ebersbach an der Fils, dem Rems-Murr-Kreis und dem Ostalbkreis werden hohe Wasserstände gemeldet. Die Gemeinde Täferrot sollte komplett evakuiert werden. Weiter drohen Überflutungen der Orte entlang der Lein. In Bayern wurde die Situation am Abend in den schwäbischen Landkreisen Günzburg und Donau-Ries dramatischer. Mehrere Orte wurden evakuiert.

Bei einem Grad mehr kann die Luft 7 % mehr Wasser aufnehmen!

Und wir müssen uns wohl auch in Zukunft auf zunehmend größere Regenmengen einstellen. Klima- und Meeresforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erklärt gegenüber dem Spiegel, dass die Luft pro Grad Erwärmung 7 % mehr Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf aufnehmen kann. Gewitterregen nimmt auch dann besonders stark zu, weil bei mehr Wasserdampf auch der Aufwind in der Gewitterzelle stärker wird. Dadurch wird dann mehr feuchte Luft aus der Umgebung in die Gewitterzelle hineingesogen.

Das aktuelle Tief über Süddeutschland stammt aus dem Mittelmeerraum. Rahmstorf bestätigt, dass das Wasser dort etwa 2 °C wärmer als im langjährigen Mittel zu dieser Jahreszeit ist. Dadurch verdunstet mehr und entsprechend größer wird der Nachschub an feuchtegesättigter Luft. „Die Zahl der Rekorde bei Tagesregenmengen ist weltweit um etwa 30 % gestiegen im Vergleich 1950 bis 1980. Und eine Studie der ETH Zürich hat gezeigt, dass die Extremniederschläge im deutschsprachigen Raum im Mittel um gut 7 % pro Grad Erwärmung zugenommen haben“, so der Forscher im Spiegel-Interview.

Jetzt vorbereiten auf kommende Starkregen

Er mahnt, dass sich die Menschen auf zunehmende Starkregenereignisse einstellen müssten. Die Tage mit leichtem Niederschlag nehmen seinen Berechnungen tendenziell ab. Und wenn dann Regen herunterkommt, dann zunehmend in großen Mengen. Gleichzeitig steigt auch die Gefahr der Dürreereignisse. „Für Landwirte wird das Wetter unberechenbarer. Wochenlange Dürren wie auch sintflutartige Regenfälle können die Lebensmittelproduktion erheblich beeinträchtigen. Zudem ist vielerorts die Infrastruktur nicht auf solche Wassermengen ausgerichtet: Kanalisationen laufen über, Straßen werden überflutet, Dämme brechen“, sagt Rahmstorf.

„Wir stehen zurzeit bei knapp eineinhalb Grad Erwärmung. Machen wir uns keine Illusionen: An drei Grad Erhitzung werden wir uns kaum anpassen können. Denn drei Grad würden nicht doppelt so schlimm, sondern viel schlimmer.“

Das Agrarwetter der kommenden Woche

Im Süden Deutschlands müssen sich die Menschen heute erneut auf kräftige Gewitter und Starkregen einstellen. Ab den Mittagsstunden seien südlich des Mains bis zur Donau kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen mit etwa 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Örtlich könnte es auch zu Unwettern mit Regenmengen bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit oder 70 Litern in wenigen Stunden kommen.

Bis zum Abend könnten sich die Unwetter allmählich auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten, hieß es. Am Abend sind auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. Auch für den Osten Deutschlands erwartet der DWD ab dem Nachmittag Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Örtlich sind auch dort Unwetter mit Mengen um die 30 Liter pro Quadratmeter möglich.

Dienstag

Am Dienstag im Norden und Nordwesten stark bewölkt und einzelne Schauer, vereinzelt kurze Gewitter nicht ausgeschlossen. Auch an den Alpen viele Wolken sowie einzelne Schauer und Gewitter. Sonst im Tagesverlauf neben Sonne auch einige Quellwolken, aber trocken. Tageshöchstwerte 18 bis 24 Grad, bei auflandigem Wind etwas kühler. Schwacher bis mäßiger Wind aus Südwest bis West.

In der Nacht zum Mittwoch in der Nordwesthälfte viele Wolken und teils schauerartiger Regen, vereinzelt kurze Gewitter. Sonst wolkig oder gering bewölkt, an den Alpen geringfügiger Regen möglich, sonst meist niederschlagsfrei. Tiefsttemperaturen 14 bis 8 Grad.

Mittwoch

Am Mittwoch von Nordwesten und Norden auf die Mitte und die östlichen Mittelgebirge übergreifend viele Wolken samt schauerartigem Regen und kurzen Gewittern. Sonst Auflockerungen, im Süden teils längere sonnige Abschnitte. Dort bis 24, sonst 17 bis 22 Grad, an der Nordsee um 15 Grad. Meist mäßiger, im Norden frischer Westwind mit stürmischen Böen an der See und bei Gewittern.

In der Nacht zum Donnerstag bei dichten Wolken im Süden und Osten nachlassende Niederschläge, in Küstennähe wolkig und ein paar Schauer, sonst gering bewölkt oder klar und trocken. Tiefstwerte 12 bis 6 Grad.

Donnerstag

Am Donnerstag teils Sonne, teils lockere Wolken, im Norden mitunter stärker bewölkt, im Küstenbereich einzelne Schauer. Im Süden längere Zeit sonnig, aber an den Alpen einzelne, teils starke Gewitter. Höchsttemperaturen im Norden 15 bis 19 Grad, in der Südhälfte 20 bis 24 Grad. Mäßiger, in Küstennähe frischer Wind um West, an der See einzelne stürmische Böen.

In der Nacht zum Freitag auch an der See kaum noch Schauer. Sonst gering bewölkt oder klar und Abkühlung auf 12 bis 6 Grad.

Freitag

Am Freitag Wechsel von Sonne und Wolken, im süddeutschen Bergland und in den Alpen im Tagesverlauf Gewitter, abends auch im Westen. Auch im äußersten Norden einzelne Schauer. Höchstwerte im Norden 16 bis 20, in der Mitte und im Süden 21 bis 25 Grad. Schwacher, im Norden mäßiger Südwestwind, an der Nordsee steife bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Samstag von Frankreich her schauerartiger Regen, bis auf die östlichen Mittelgebirge übergreifend. Sonst gering bewölkt oder klar. Tiefsttemperaturen 14 bis 8 Grad.

Samstag

Am Samstag im Süden, mit geringer Wahrscheinlichkeit auch in der Mitte und im Westen schauerartgier Regen örtlich auch Gewitter. Im Norden größere Auflockerungen und kaum Schauer, nach Südosten hin auch längere sonnige Abschnitte, dort später ebenfalls einzelne Gewitter, Unwetter nicht auszuschließen. Temperaturmaxima im Norde 16 bis 21, in der Mitte und im Süden 22 bis 26 Grad. Abseits von Gewittern schwachwindig.

In der Nacht zum Sonntag Tiefstwerte 14 bis 8 Grad.

Sonntag

Am Sonntag in der Mitte nachlassender Regen, im Süden örtlich Schauer oder Gewitter. Im Norden wechselnd wolkig mit Aufheiterungen und vor allem an der See einzelne Schauer. Höchstwerte im Norden 16 bis 20 Grad, in der Mitte und im Süden 20 bis 24 Grad, in Südostbayern bis 25 Grad. Tiefstwerte in der Nacht zum Montag 12 bis 7 Grad. Zeitweise mäßiger, im Norden frischer Wind aus West bis Nordwest, an der See steife Böen.

Trendprognose 10.6. bis 12.6.2024

Wechselhaft mit einzelnen Schauern oder Gewittern, ganz im Süden mit Unwettergefahr, dazwischen auch längere trockene Abschnitte. Höchsttemperaturen meist zwischen 17 Grad an der Nordsee und 23 bis 24 Grad örtlich im Süden. Nächtliche Tiefstwerte meist zwischen 14 und 8 Grad.

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