Neben den Wegen, auf denen Hundebesitzer ihre Vierbeiner gerne Gassi führen, finden sich auf den angrenzenden Wiesen oft Hundehaufen in großen Menge. Die Verunreinigung von Wiesen durch Hundekot stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Rinder dar. Das Futter wird hygienisch beeinträchtigt und besonders gefährlich ist die Infektion mit Neosporose für die Rinder, wenn sie mit Hundekot verschmutztes Gras fressen. Deshalb will die LK Oberösterreich Bauern und Hundebesitzer für das Problem sensibilisieren.
„Die Bäuerinnen und Bauern wollen Milch bester Qualität produzieren und dazu gehört auch, dass das Futter der Kühe frei von Hundekot ist. Kein Verbraucher will Milch von Kühen, die mit Hundekot verschmutztes Futter fressen mussten", sagt LK-Präsident Franz Waldenberger.
Infektionskrankheit kann großen Schaden anrichten
Der Erreger „Neospora caninum“, ist der Verursacher der Infektionskrankheit Neosporose bei Haus- und Nutztieren. Dieser wird nicht nur durch Zwischenwirte wie Füchse, Katzen, Ratten oder Mäuse, sondern auch durch Hunde übertragen. Denn der Kot von Hunden, welche mit rohem Fleisch gefüttert werden oder die während ihres Freilaufs Kontakt zu infizierten Mäusen oder Kadavern haben, können die infektiösen Parasiteneier des Erregers „Neospora caninum“ aufnehmen. Kommen nun auf der Weide grasende Rinder mit den Ausscheidungen in Kontakt oder ist das Gras oder Heu, das sie gefüttert bekommen, durch Hundekot kontaminiert, erkranken sie. Fehlgeburten, Totgeburten oder lebensschwache Kälber sind die Folge.
Es gibt keine Therapiemöglichkeit bei Neosporose. Bei infizierten Kühen kommt es im Falle einer Trächtigkeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Absterben des Fötus oder einer Infektion des ungeborenen Kalbes. Daher müssen infizierte Rinder geschlachtet werden, um weitere Infektionen im Tierbestand zu verhindern. Eine Infektion einer Rinderherde mit Neosporose ist für den Bauern immer mit hohen wirtschaftlichen Verlusten verbunden.
Hunde an die Leine und Haufen aufsammeln
Um Neosporose bei Rindern vorzubeugen, sollten Hundebesitzer ihre Tiere nicht mit rohem Fleisch füttern und sie zudem bei Spaziergängen über Wiesen und Felder anleinen. So kann der Kontakt mit infizierten Tierkadavern vermieden werden. Auch Hundekot sollte - nicht zuletzt aus hygienischen Gründen - ordnungsgemäß entsorgt werden.
Für den Fall der Fälle sollte man das "Sackerl fürs Gackerl" parat haben, um die Verdauungsrückstände von "Bello" sauber und hygienisch entsorgen zu können. "Die Rinderbauern wünschen den Hundebesitzern viel Freude mit ihren Tieren, bitten aber gleichzeitig um Rücksichtnahme, um die beschriebenen Probleme zu vermeiden“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberge.
Ihre Meinung?
Haben Sie schon negative Erfahrungen mit Hinterlassenschaften von Hunden auf Ihren Weiden machen müssen? Wie kommunizieren Sie das Problem gegenüber den Hundebesitzern? Haben Sie noch Fragen oder Anmerkungen, dann schreiben Sie gerne an: roland.pittner@topagrar.com
Wir behalten uns vor, interessante Zuschriften gekürzt zu veröffentlichen.