Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

BayWa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 GAP-Vereinfachungen

Baugesetzbuch ändern

Agri-Photovoltaik ist für Özdemir der Weg in die Zukunft

Laut Minister Özdemir ist es an der Zeit, dass Agri-Photovoltaik nun in Serie geht und eingesetzt wird. Er will mit Bundesbauministerin Klara Geywitz über Änderungen im Baugesetzbuch sprechen.

Lesezeit: 3 Minuten

Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit einer Vino-Photovoltaik-(PV)-Anlage hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gezeigt. „Die Resultate sind atemberaubend“, unterstrich der Grünen-Politiker letzte Woche beim Besuch einer Pilotanlage in Freiburg-Munzingen, wo die Solarpanele über einer Rebanlage aufgestellt wurden.

Minister erinnert an Flächenfraß

Der Minister erinnerte daran, dass in Deutschland noch immer pro Tag 52 ha als Siedlungs- und Verkehrsfläche neu ausgewiesen werden. „Von diesem Wert müssen wir dringend runter“, betonte Özdemir. Gleichzeitig müsse der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangebracht werden. Dies dürfe jedoch nicht zulasten der Landwirtschaft gehen. Priorität beim PV-Ausbau müsse deshalb auf der überbauten Fläche liegen.

Daneben, so Özdemir, sei die Doppelnutzung im Rahmen von Agri-PV eine Möglichkeit, Flächenverluste zu reduzieren. „Das ist der Weg in die Zukunft“, betonte der Minister. Er verwies in diesem Zusammenhang auf andere positive Effekte der Agri-PV, etwa den niedrigeren Pflanzenschutzmittelbedarf und geringere Verluste bei Hagelschlag.

„Wir reden aber immer noch über Modellprojekte. Die Frage ist nun, wie die Agri-Photovoltaik in die Fläche gebracht werden soll“, sagte Özdemir. Nach seinen Worten müssen die Menschen dabei mitgenommen werden. Angesprochen auf Hürden beim Bau einer Agri-PV-Anlage versprach der Minister, mit Bundesbauministerin Klara Geywitz über Änderungen im Baugesetzbuch zu sprechen, um notwendige Erleichterungen auf den Weg zu bringen.

Über die Vino-Photovoltaik-Anlage

Projektentwickler und Winzer Edgar Gimbel berichtete von bislang durchweg positiven Erfahrungen mit der Photovoltaik-Anlage über den neu gepflanzten Reben. Die Solarpanele bieten nach seinen Schilderungen Schutz vor Hagel, Starkregen und Sonnenbrand. Auch lässt sich der Erntezeitpunkt durch die Überdachung zeitlich verschieben, um die Lese in eine kühlere Jahreszeit zu verlagern.

Wichtige Stellschrauben, die künftig den Bau von Agri-PV-Anlagen erleichtern würden, sieht Gimbel in einer besseren Netzregulierung und in Anpassungen im Baugesetzbuch. Aktuell sei für die Ständer der Solarmodule die Statik wie für einen Hallenbau notwendig, kritisierte der Praktiker.

Die PV-Anlage ist auf einer Fläche von 3.200 qm installiert und besteht aus mehr als 1.600 lichtdurchlässigen Photovoltaik-Modulen. Die jährliche Stromerzeugung beläuft sich auf rund 300.000 Kilowattstunden.

Wissenschaftlich begleitet wird die Anlage vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (WBI) und vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE).

--

Hochschule Geisenheim präsentiert Agri-Photovoltaikanlagen

Am 7. Juli hatte bereits die Hochschule Geisenheim ihre Agri-Photovoltaikanlagen über Reben vorgestellt. Seit März 2023 wird die fest installierte, hoch aufgeständerte Agri-PV-Anlage "Vitivoltaic" mit beweglichen, semi-transparenten Modulen getestet. Neu hinzugekommen ist seit Juni 2024 „Viticult“, ein Prototyp einer mobilen, ein- und ausfahrbaren Agri-PV-Anlage für Neuanpflanzungen, die ein Standard-Unterstützungssystem nutzt, schreibt die Hochschule.

Vorteile der „Vitivoltaic“

  • Sorgt für kühlere Temperaturen bei Tag und wärmere bei Nacht sowie erhöhte Bodenfeuchtigkeit.

  • Die Reben passen sich den veränderten Lichtverhältnissen an und entwickeln größere Blattflächen.

  • Jungreben wachsen besser an und bilden im ersten Jahr längere, kräftigere Triebe.

  • Die Trauben weisen geringere Fäulnisraten und Sonnenbrandschäden auf.

Mobile APV-Anlage

Vorteile der „Viticult“

  • Der Agri-PV-Prototyp benötigt keine massive Unterkonstruktion, sondern baut auf vorhandene Zeilenstickel auf.

  • Stabilität durch Verspannung und die Möglichkeit, die auf Folien auflaminierten APV-Module bei hohen Windlasten in Kästen einzufahren.

  • Die Anlage kann einfach demontiert und an einem anderen Weinberg installiert werden.

  • Viticult schützt Jungreben vor übermäßiger Sonne und Trockenheit, und soll den Anwuchserfolg angesichts des Klimawandels verbessern.

Mehr zu dem Thema

top + Ernte 2024: Alle aktuellen Infos und Praxistipps

Wetter, Technik, Getreidemärkte - Das müssen Sie jetzt wissen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.