In Frankreich darf sich die Asiatische Hornisse nun zu den offiziellen Staatsfeinden zählen. Die Nationalversammlung hat am 6. März einstimmig ein Gesetz zur Bekämpfung der invasiven Art verabschiedet. Künftig sollen die Maßnahmen zur Eindämmung im Rahmen eines nationalen Aktionsplans gebündelt werden.
Das Gesetz sieht vor, dass die Regierung Gelder bereitstellt und Leitlinien erarbeitet, um Bekämpfung und Überwachung der Asiatischen Hornisse in geordnete Bahnen zu lenken. Imker sollen für wirtschaftliche Schäden entschädigt werden.
Gemeinden sollen Gefährdungsanalyse orientieren
Die Verantwortung für die konkrete Umsetzung wird bei den Départements liegen und soll sich unter anderem an einer Gefährdungsanalyse orientieren, bei der die Gebietskörperschaften anhand der Bestände der invasiven Art und dem Druck auf die Bestäuberpopulationen klassifiziert werden. Details müssen noch in einem Durchführungsrechtsakt festgelegt werden.
Massives Auslöschen zahlreicher Bienenvölker befürchtet
Landwirtschaftsministerin Annie Genevard warnte vor den Folgen einer unkontrollierten Ausbreitung der gebietsfremden Hornisse. Ohne ein entschlossenes und koordiniertes Vorgehen könnte jedes Jahr ein Drittel der Bienenvölker verloren gehen. Der französische Imkerbund (UNAF) nannte das Gesetz einen „entscheidenden Schritt vorwärts“. Die Asiatische Hornisse sei eine große Gefahr für das ökologische Gleichgewicht.
Gefahr auch für das menschliche Zusammenleben
Laut dem UNAF geraten nicht nur Imker und Artenvielfalt unter Druck. Die invasive Art soll auch Baumpflegearbeiten erschweren. Befürchtet wird außerdem, dass die Hornissen bei weiter steigenden Populationszahlen Wochenmärkte unter freiem Himmel unmöglich machen könnten.
Medienberichten zufolge ist es schon zu Belästigungen an Fleisch- und Fischständen, Bäckereien sowie im Bereich der Aquakultur gekommen. Weniger spekulativ sind Schäden im Obst- und Weinbau. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Imkerbund (DIB) auf entsprechende Studien aufmerksam gemacht.
Die Asiatische Hornisse ernährt sich unter anderem von anderen Insekten und gilt insbesondere als geschickter Jäger von Honigbienen. In der Europäischen Union wird die Art als invasiv geführt. Die Mitgliedstaaten müssen daher Maßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung und Ausbreitung ergreifen. In Europa wurde die Asiatische Hornisse erstmals im Jahr 2004 in Frankreich gefunden. Seitdem hat sie sich ausgebreitet und mittlerweile diverse Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, erreicht.