Deutschland hat einen neuen Grünkohlkönig. Das Amt übernimmt der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU). Der 51-Jährige löst damit die bisherige Grünkohl-Majestät Boris Pistorius (SPD) ab.
„Ich bin wirklich sehr geehrt, heute Oldenburger Grünkohl-Majestät zu werden“, sagte Günther bei der traditionellen Veranstaltung „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ (auf Hochdeutsch: Deftiges Oldenburger Grünkohl-Essen) in Berlin. „Diese Tage wie heute haben eine historische Dimension“, scherzte er und sprach von einem „schwarz-roten Machtwechsel“.
Pistorius hatte den Titel vor einem Jahr vom damaligen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) übernommen. Für die Zeremonie in diesem Jahr musste Pistorius „wegen dringender terminlicher Verpflichtungen auf europäischer Ebene“ absagen, wie die Veranstalter mitteilten. Dafür waren Innenministerin Nancy Faeser und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD) anwesend.
Lange Tradition seit 1956
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) begrüßte die rund 280 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und öffentlichem Leben zur Wahl und zum anschließenden Grünkohlessen. Den Titel bekommen stets bekannte Politiker. Nach Angaben der Stadt gibt es das Grünkohlessen seit 1956.
Das Ziel der Tradition ist es, bei politischen Entscheidern für die Stadt und die Region Oldenburg zu werben. Die Ehre wurde seit 1956 schon vielen Persönlichkeiten zuteil - unter ihnen auch Helmut Schmidt (SPD), Helmut Kohl und Angela Merkel (beide CDU).