Die rund 2 bis 6 mm kleinen Kriebelmücken sind dieses Jahr ungewöhnlich früh unterwegs. Der milde Winter und viel Niederschlag im Frühjahr haben deren Winterstarre zeitig beendet und ideale Bedingungen geschaffen. Laut Medienberichten gibt es mehr Mückengenerationen als in trockeneren und kühleren Jahren.
Besonders die Bisse der Kriebelmücke sind unangenehm. Sie stechen nicht, wie normale Mücken, sondern raspeln ähnlich wie Zecken mit scharfen Mundwerkzeugen die Haut ihres Wirts auf. Dabei leiten sie gerinnungshemmende und betäubende Substanzen in die Wunde ein. Diese könnten bei Menschen schwerwiegende allergische Reaktionen auslösen. Auch Tiere, wie beispielsweise weidende Rinder, bleiben nicht verschont.
Kriebelmücken sind zudem vektorkompetent; sie können Infektionskrankheiten auslösende Erreger übertragen. Vor allem in Afrika verbreiten sich so schwere Krankheiten. Ob auch die deutschen Kriebelmücken Erreger übertragen, will die Forschung jetzt klären.
Etwa 98 % der insgesamt 2.000 Kriebelmücken-Arten ernährten sich von Blut. In Deutschland wurden bisher 57 Arten entdeckt.
Fachleute der Frankfurter Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums warnen nun, dass Kriebelmücken in Zukunft in Deutschland deutlich häufiger vorkommen könnten. Aufgrund der höheren Temperaturen käme es zu verkürzten Entwicklungszeiten, zu mehr Generationen pro Jahr und damit insgesamt zu einem häufigeren Auftreten von Kriebelmücken führen, heißt es.