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Extreme Hitzewelle hängt über Südeuropa – Landwirtschaft vor Zeitenwende?

Die Menschen in Italien, Spanien und Griechenland leiden unter einer heftigen Hitzewelle jenseits der 40 °C. Sizilien droht zur Wüste zu werden, Bauern schlachten ihre Tiere aus Not.

Lesezeit: 3 Minuten

Ist das neue Normalität, die der Klimawandel mit sich bringt? Während wir seit Wochen eher kühles und nasses Wetter haben, herrscht in Südeuropa durchgehend massive Hitze. In Griechenlands Hauptstadt Athen wurden am Mittwoch Temperaturen von 43 Grad gemessen. Bis mindestens Sonntag wird sich daran auch nichts ändern. Schuld ist eine Hitze-Kuppel oder ein ‚Heat Dome‘, der über dem Gebiet festhängt.

In Sparta auf der Halbinsel Peloponnes gab es dieses Jahr keinen einzigen Regentropfen. Auch in Athen wurden 0 mm Niederschlag gemessen. Die Städte haben vielerorts Wasserauflagen erlassen, Brunnen abgestellt und das Bewässern untersagt. Viele Touristenattraktionen sind geschlossen.

Die trockene Hitze bringt auch wieder Waldbrände. Feuerwehrleute und Löschflugzeuge kämpften gegen mehrere Feuer, darunter ein großes in einem Kiefernwald bei Korinth. Auch in Nordmazedonien brennen Dutzende Wälder, berichten Medien. Ein besonders großes soll sich über fast 30 km erstrecken. Weitere Brände gibt es in Serbien und Bulgarien.

Auch in Italien gab es für 13 Städte eine Hitzewarnung. Mit Auflagen reagieren mussten ebenso Kommunen in Albanien, in der Türkei und in Spanien. In Granada und Toledo wurden für Mittwoch Temperaturen von 39 Grad erwartet. Im weiteren Verlauf der Woche könnten es hier bis zu 44 Grad werden.

Stauseen leer

Aus vielen Regionen Südeuropas hört man diese Woche auch Berichte von leeren Stauseen. Kritisch ist die Situation auf manchen Inseln. Die Stauseen der Ägäisinsel Naxos, die außer 20.000 Einwohnern jetzt auch Zehntausende Urlauber beherbergt, sind fast leer. Viele Orte hatten das kommen sehen und Entsalzungsanlagen errichtet. Das wird wohl auch die einzige Zukunftsoption für viele Kommunen sein.

Bauern auf Sizilien verzweifelt – Steht die Tierhaltung vor dem Aus?

Dramatisch ist die Lage für die Landwirte auf Sizilien. Seit eineinhalb Jahren hat die Insel mit einer massiven Dürre zu kämpfen. Aus Syrakus wurde ein Temperaturrekord von 48,8 °C gemeldet, berichtet Prof. Dr. Christian Mulder von der Uni Catania im Spiegel.

Viele Tiere seien in einem schlechten Zustand und die Landwirte müssten sich schnell entscheiden, ob sie die Tiere schlachten lassen, bevor sie weiter abmagern. Seit Mai herrscht offiziell ausgerufener Notstand. Von den geforderten 130 Mio. € Soforthilfe seien allerdings erst 20 Mio. € angekommen.

Viele Bauern hätten sich bereits von der Tierhaltung verabschiedet und dem Anbau tropischer Früchte zugewandt. Für den Professor ist das allerdings Quatsch, weil der Anbau von Papayas, Mangos und Avocados viel Wasser benötigt. „Technisch gesehen kann man alles anbauen, aber das heißt noch lange nicht, dass man es auch tun sollte. Es sei denn, man hat massive Unterstützung durch die Regierung“, sagt er. Und die fehlt bislang.

Mit Entsalzungsanlagen sei der Fruchtanbau zwar möglich, Mulder befürchtet aber, dass es zu Nachbarschaftsstreits kommt – wenn einer Vieh hält und der andere nebenan Mangos anbaut, für die er das ganze Wasser braucht.

Statt immer mehr Wasser zu verbrauchen müsste Sizilien vielmehr umfangreich aufforsten, meint der Fachmann. Doch die Meloni-Regierung schere sich nicht um Umweltschutz. „Wenn nichts passiert, wird ein Großteil Siziliens bis 2030 Wüste sein wie in Tunesien oder Libyen“, sagt Mulder.

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