Das Interesse am Beruf des Landwirts ist nicht nur bei Schulabsolventen groß, sondern auch bei Erwachsenen, die längst in einem anderen Job tätig sind. Das spürt die Fachschule für Landwirtschaft des Landratsamtes Sigmaringen.
Dort haben sich 56 Teilnehmer in den Nebenerwerbskurs eingeschrieben, der seit Oktober in Sigmaringen läuft. Die Schwäbische Zeitung berichtet, dass der Kreis die Teilnehmerzahl aufgrund der „enormen Nachfrage“ verdoppeln musste.
Weiterbildung neben dem Job
Das Besondere: Alle Teilnehmer haben einen außerlandwirtschaftlichen Berufsabschluss, wollen aber in der Landwirtschaft tätig sein. Eine 24-Jährige Teilnehmerin berichtet der Zeitung etwa, dass sie eine kaufmännische Ausbildung bei einem Landmaschinenhändler gemacht hatte und sich nun umorientieren will. U.a. auch deshalb, weil ihr Bruder den elterlichen Vollerwerbshof nicht übernehmen wird und einen anderen Beruf erlernt hatte. So reifte bei ihr der Gedanke, dass sie nun doch noch die Grundlagen der Landwirtschaft lernen will.
Optionen auf mehr
So geht es auch den anderen Schülern im Alter zwischen 19 und 58. Die meisten hätten einen landwirtschaftlichen Hintergrund. Sie bekommen nun in 19 Monaten und insgesamt 600 Unterrichtsstunden alles unterrichtet, was sie zum Abschluss "Staatlich geprüfte Fachkraft für Landwirtschaft" wissen müssen: Tierhaltung, Pflanzenanbau, Bodenkunde, Betriebswirtschaft. Im Winter findet der Unterricht an zwei Tagen statt - einmal online, einmal in Präsenz. Dabei wird erst einmal Theorie vermittelt.
Noch mache sich die Doppelbelastung durch Beruf und Abendschule noch nicht allzu sehr bemerkbar, schildert eine Teilnehmerin. Die Motivation sei groß. Und mit den richtigen Praktika und Qualifikationen können die Absolventen dann auch zur Prüfung für den Beruf des Landwirts zugelassen werden.