Im Dämmerwald in der Region Schermbeck springt und klettert ein Wolf regelmäßig über hohe Zäune und reißt Nutztiere; innerhalb von vier Wochen sechs Stück. Damit sind die Voraussetzungen für den Abschuss erfüllt.
Fachleute haben das Tier als Wölfin GW954f identifiziert. Das Gloria genannte Tier lebt in einem Bereich, den das Land NRW 2018 zum Wolfsschutzgebiet ausgerufen hat. Eine ganze Weile sei sie unauffällig gewesen, bevor sie Ende September dieses Jahres wieder anfing Tiere zu reißen, die eigentlich als gut gesichert galten.
Besonders auffällig war der Vorfall am 20. Oktober 2023 in Kirchhellen. Hier wurden drei Schafe getötet und ein weiteres verletzt. In diesem Fall hat die Wölfin Glorias erneut Herdenschutzmaßnahmen überwunden. Laut dem Senckenberg Institut kann dieser Riss eindeutig Wölfin Gloria HW02, GW954f zugeschrieben werden.
Schutzmaßnahmen noch weiter zu erhöhen, sei den betroffenen Landwirten nun nicht mehr zuzumuten, müssen auch die Behörden einsehen. Die Landesregierung will deshalb jetzt zusammen mit dem Kreis Wesel die rechtlichen Grundlagen für den Abschuss der Wölfin erarbeiten.
Shetlandpony und Schafe gerissen
Zuletzt gab es in der Nacht von Montag auf Dienstag in Hünxe-Drevenack den Riss eines Shetlandponys auf einer Weide sowie am 10. November den Riss von drei Schafen im Bereich Schermbeck und zwei weiteren in Hünxe. Trittspuren weisen auf Wölfe hin. Das Untersuchungsamt Lanuv war vor Ort.
Laut Bürgerforum Gahlen haben die Wölfe vom Pony rund 10 kg Fleisch gefressen. Der Besitzer hat seine zwei weiteren Ponys nun aufgestallt.