Vor knapp vier Wochen berichteten wir an dieser Stelle von einem Traktor-Unfall auf Föhr. Damals krachte ein Traktor mit angehängtem Güllefass in ein Reetdachhaus auf der nordfriesischen Insel. Der Fahrer des Gespanns wurde dabei leicht verletzt. Laut Information der Polizeidirektion Flensburg entstand ein Sachschaden im mittleren sechsstelligen Bereich.
Nun gibt die Polizei die Ermittlungsergebnisse bekannt. Demnach verlor der Fahrer während der Fahrt das Bewusstsein, vermutlich aufgrund von Dämpfen, die er beim Befüllen des Güllefasses eingeatmet hatte.
Gefährliche Gaskonzentration festgestellt
Die Ermittler stellten die Situation auf dem Hof des betroffenen Landwirts nach und führten Schadstoffmessungen durch. Dabei fanden sie eine hohe Konzentration von Schwefelwasserstoffgas im Bereich einer Abblasvorrichtung am Güllefass. Schon wenige Atemzüge bei windstillem Wetter, wie am Unfalltag, können zu ersten Vergiftungserscheinungen führen, so die Polizei.
Vorsicht beim Umgang mit Gülle
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor den Gefahren beim Umgang mit Flüssigmist. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forst und Gartenbau (SVLFG) bietet dazu eine Broschüre an. Wichtige Hinweise darin sind:
Beim Befüllen des Güllefasses werden, durch die Bewegung der Gülle, Gase schneller freigesetzt.
Die Gase können durch die Behälteröffnung oder die Abblaseinrichtung bei Vakuumtankwagen entweichen.
Vermeiden Sie den Aufenthalt in den Ausströmbereichen.
Die gesamten Informationen der SVLFG zum sicheren Umgang mit Flüssigmist finden Sie hier.
