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Regierungswechsel Umnutzung von Stall und Scheune Aussaat im Frühling

Kreis Rosenheim

Veterinäramt findet auf Hof 14 tote Rinder und drei tote Schafe

Ein Landwirt auf einem Hof im Kreis Rosenheim soll seine Tiere vernachlässigt haben. 14 tote Rinder und Schafe haben die Behörden dort gefunden, weitere mussten eingeschläfert werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach einer anonyme Anzeige hat das Veterinäramt des Kreises Rosenheim einen Hof in Griesstätt kontrolliert und 14 tote Rinder und drei tote Schafe gefunden. Die genaue Todesursache wird laut Medienberichten nun vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt.

Denn auch die noch lebenden Tiere seien in schlechtem Gesundheitszustand. Die Rede ist von über 40 Rindern sowie Schafe, Hühner, zwei Pferde, ein Pony, eine Ziege und eine Graugans. Drei Rinder hätten direkt eingeschläfert werden müssen. Die anderen Tiere seien in Ställe innerhalb und außerhalb des Landkreises gebracht worden, wo sie versorgt und medizinisch betreut würden.

Der Vorwurf gegen den Tierhalter lautet Verdacht auf quälerische Tiermisshandlung und Tiertötung durch Unterlassen.

Weiterer Verdachtsfall im Allgäu

Erst vor rund drei Wochen gab es einen anderen Verdacht auf Misshandlung von Rindern auf einem Großbetrieb im Allgäu. Tierschützer hatten Anzeige erstattet und belastendes Beweismaterial vorgelegt. Daraufhin durchsuchten Staatsanwaltschaft und Polizei Gebäude des Milchviehbetriebs. Der Hof war 2019 nach schockierenden Aufnahmen in die Kritik geraten, auch damals hatten Tierschützer den Fall ins Rollen gebracht. 

SPD prangert bayerisches Kontrollsystem an

Die auffällige Häufung solcher Tierschutzprobleme in Bayern klagt die Landes-SPD an und erinnert an den Tierschutzskandal auf einem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach vor einigen Jahren.

Trotz diverser Beschwerden, Buß- und Zwangsgeldern seien die zuständigen Behörden in Sachen Tierschutz nicht am Ball geblieben, klagt Ruth Müller, landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Statt noch genauer hinzuschauen, verzichtete das Veterinäramt 2024 komplett auf Besuche. Nach Verstößen muss es engmaschige Kontrollen geben. Es kann nicht sein, dass Tierquälereien in einem solchen Ausmaß nur durch Beschwerden aus der Bevölkerung aufgedeckt werden. Und der aktuelle Fall im Landkreis Rosenheim zeigt: Das System funktioniert einfach so nicht!“

Wie eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion belegt, habe es beim Betrieb im Oberallgäu zwischen 2020 und 2023 mehrfach Kontrollen gegeben, die zu Buß- und Zwangsgeldern führten. Anlass waren meist Beschwerden von Bürgern.

Für völlig unverständlich hält Müller dagegen, dass 2024 wiederum keine einzige Kontrolle auf dem Hof stattgefunden habe. „Wie kann es sein, dass im ganzen Jahr 2024 keine Kontrolle im Bereich Tierschutz mehr stattfand? Es müsste doch jedem Menschen einleuchten: Wenn ich 2023 mehrere Verstöße zu beanstanden hatte und Ordnungsgelder und Bußgelder verhängt habe, dann schaue ich doch nach, ob sich die Situation bessert?“

Müller vermutet Personalmangel in den Veterinärämtern als Grund. Auf 1.281 Betriebe, die Tiere halten im Ostallgäu, kämen nach ihren Informationen gerade mal sieben Veterinäre.

Grüne: Söder muss sich einschalten

Auch die Grünen in Bayern sind empört. Der Freistaat habe ein haarsträubendes Tierschutzproblem, doch verändert werde nichts, kritisierte etwa Paul Knoblach von der Landtagsfraktion. „Wieder qualvoll verendete Tiere auf einem Bauernhof, wieder im Raum Rosenheim. Wieder war es ein aufmerksamer Informant, der das entdeckt hat, und nicht die zuständige Veterinärbehörde.“

Bestätigte sich der Verdacht, müsse sich der Ministerpräsident einschalten. „Wir haben in Bayern Tierschutzskandale fast im Wochenrhythmus. Das System der Tierschutzkontrollen in Bayern ist endgültig gescheitert, und es ist nicht reformierbar“, sagte Knoblach.

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