Der Berufseinstieg in die Landwirtschaft ist besonders für junge Menschen mit viel Druck verbunden. Die größten Sorgen machen sich junge Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter über die Finanzen, zeigt eine Umfrage, die top agrar zum Weltbauerntag online und in den sozialen Netzwerken gemacht hat. Auch Erfolgsdruck und familiäre Erwartungen spielen beim Berufseinstieg eine Rolle.
Mehrheit hat Hof in der Familie
Noch immer finden die meisten Landwirtinnen und Landwirte den Weg in ihren Beruf über den familiären Hof, den sie übernehmen können. Das gilt vor allem für diejenigen, die praktisch einen landwirtschaftlichen Betrieb führen, aber auch für diejenigen, die in der Landwirtschaft angrenzenden Bereichen arbeiten und sich ihr verbunden fühlen.
Bei der Umfrage wählten auf topagrar.com rund 88 % der Leserinnen und Leser aus, dass sie auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen sind. Über unsere Social Media Umfrage gaben 71 % der Leserinnen und Leser an, auf einem landwirtschaftlichen Betrieb groß geworden zu sein.
In unseren Social-Media-Kanälen gaben immerhin 18 % der Leser an, auch ohne landwirtschaftlichen Hintergrund und wegen des reinen Interesses, den Weg in die Landwirtschaft gefunden zu haben. Über topagrar.com waren es nur 7 %. Rund 7 % der User wählten über Instagram und WhatsApp die Antwortmöglichkeit „Es hat sich so ergeben“.
Neueinsteiger bleiben in der Minderheit
Beim konkreten Berufswunsch Landwirt sind die Zahlen noch eindeutiger. Über topagrar.com gaben 89 % der Leserinnen und Leserinnen und Leser an, ihren familiären Betrieb direkt übernommen zu haben. Über unsere Social-Media-Kanäle waren es 81%. Nur 7% der Social Media Stimmen haben den Betrieb von einem Bekannten übernommen, oder den Betrieb über einen anderen Weg erhalten. Über topagrar.com gaben nur 4% der Leserinnen und Leser an, den Betrieb von einem Bekannten oder einem nicht genannten Weg übernommen zu haben. Als Neueinsteiger haben über topagrar.com 3% und über Social Media 5% der Leser ihren Betrieb erhalten.
Finanzieller Druck vor Erfolgs- und familiärem Druck
Mit unserer dritten Leserfrage wollten wir von unseren top agrar Leserinnen und Lesern wissen, welche Themen beim landwirtschaftlichen Berufseinstieg zu einer emotionalen Belastung geführt haben.
Mit 65% über Social Media und 59% über topagrar.com gaben die Leserinnen und Leser den finanziellen Druck als größte Belastung beim landwirtschaftlichen Berufseinstieg an. Der Erfolgsdruck erreichte auf topagrar.com über unsere Social-Media-Kanäle einen Stimmenumfang von 19%. Der familiäre Druck wurde mit 10% über Social Media und 16% über topagrar.com angegeben. Das gesundheitliche Berufsrisiko als Sorgenträger beim Berufseinstieg erreichte einen Stimmenumfang von 6%, sowohl über topagrar.com als auch über unsere Social-Media-Kanäle.
Über topagrar.com konnten wir zu dieser Leserfrage mehr als 240 Stimmen sammeln. Über unsere Social-Media-Kanäle waren es mehr als 1.660 Stimmen. Über alle Plattformen zeichnete sich ein ähnliches Bild ab.
Diese Gründe bestärken zum Berufswunsch Landwirt
Über Instagram haben wir unsere Leserinnen und Leser zusätzlich gefragt, was Ihnen am meisten daran gefällt, Landwirt zu sein. Bei den Antworten sticht vor allem das Argument der Vielfalt der Tätigkeiten und das arbeiten draußen mit und in der Natur hervor. Auch die Selbstständigkeit und der Aspekt Lebensmittel, die jeder täglich braucht, zu produzieren ist sinnstiftend für viele Landwirtinnen und Landwirte.
Die Umfrage ist nicht repräsentativ und ein Stimmungsbild unserer Leserinnen und Leser. Es haben sich über die Plattformen topagar.com, Instagram und WhatsApp verteilt bis zu 2.300 Leserinnen und Leser daran beteiligt.
In unserem Beitrag zum Weltbauerntag haben wir vom Junglandwirten Dominik Hannuschke (Landwirt aus Nachrodt-Wiblingwerde, Nordrhein-Westfalen), im Rahmen des Terra Xplore Beitrages „Trau dich du selbst zu sein“, berichtet. In diesem Beitrag befragt Psychologe Dr. Leon Windscheid Landwirt Hannuschke zu seinem Quereinstieg in die Landwirtschaft. Ein Fokus des Beitrages lag auf der enormen finanziellen Belastung des Junglandwirtes beim Erwerb seines Milchviehbetriebes sowie dem Umgang mit Hürden und Ängsten bei der Berufswahl.
Die Umfrageergebnisse sind Rückmeldungen, die wir auf die in diesem Beitrag ausgespielte Umfrage bekommen haben.
