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Wild- besser als Honigbiene?

Berufsimker empört über WDR Falschaussagen

WDR Quarks hat einen Instagram-Post mit dem Inhalt „Warum Wildbienen wichtiger als Honigbienen sind“ veröffentlicht. Der Berufsimkerverband ist sauer und fordert eine Richtigstellung.

Lesezeit: 4 Minuten

Auf Instagram hat die Redaktion Quarks des WDR eine Grafik mit Gründen veröffentlicht, warum Wildbienen besser sein sollen als Hongbienen. Während die Wildbiene nahezu überall einen Pluspunkt bekommt, ist das einzige, was die Honigbiene leistet, offenbar ihr Honig. Um diesen Eintrag geht es:

Dazu schreibt WDR Quarks: "Durch immer mehr (Hobby-)Imker geht es den Honigbienen so gut wie nie. Innerhalb der letzten 30 Jahren ist die Anzahl der Bienenvölker weltweit um fast 50 % gestiegen. Im Vergleich geht es den Wildbienen ziemlich schlecht. Fast die Hälfte der rund 600 Arten steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Honigbienen können die Bestäubung vieler Pflanzen unterstützen, somit gezielt in der Landwirtschaft eingesetzt werden und leisten damit wertvolle Arbeit. Aber: Honigbienen können Wildbienen nicht ersetzen. Aufgrund ihrer Rüssellänge, Körpergröße oder Verhaltensweise können sie nicht alle Pflanzen bestäuben. Wildbienenarten hingegen spezialisieren sich auf Blüten, wodurch die Bestäubung vieler Pflanzen abgedeckt wird. Sollten die Wildbienen-Bestände weiter zurückgehen, müssten in Zukunft einige Pflanzen künstlich bestäubt werden.

Um Wildbienen zu unterstützen, braucht man eine Vielfalt von heimischen Pflanzen für den Balkon oder Garten. Für Nistmöglichkeiten eignen sich am besten sogenannte Sandarien. Zwei Drittel der Wildbienen bauen ihre Nester nämlich im Boden. Bienenhotels eignen sich wegen der spezifischen Ansprüche der Wildbienen nur für ein paar wenige Arten", so der WDR.

Als Quellen führen die Journalisten den BUND, den NABU, das BMEL, den Deutschen Imkerbund, Destatis, das Rote Liste Zentrum und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau an.

DBIB: Irreführende Informationen verbreitet

Verärgert zeigt sich der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund (DBIB). Er spricht von irreführenden Informationen. Die Art und Weise, wie über das Thema informiert wird, geht laut DBIB auf Kosten der Honigbienen. Diese würden zu negativ dargestellt. Außerdem gehe die sich anschließende Diskussion in den Kommentaren teilweise in eine falsche Richtung. Der DBIB hat den WDR daher zu einer Stellungnahme und einer Richtigstellung aufgefordert.

Im Beitrag ist davon die Rede, dass die Honigbiene weniger effektiv bestäuben und dies auch nicht bei schlechtem Wetter könne. In den Kommentaren wird sogar dazu aufgerufen, dass man Imker nicht mehr unterstützen sollte, indem man keinen Honig mehr kauft. Das geht dem Verband zu weit.

„Der Vorstand hat ein Schreiben in Abstimmung mit der Honiggruppe aufgesetzt und den WDR und die Redaktion Quarks aufgefordert, eine Stellungnahme abzugeben sowie uns die Möglichkeit zur öffentlichen Richtigstellung zu eröffnen“, teilt der DBIB mit. Er hatte zuvor viele Zuschriften und Anrufe von Mitgliedern bekommen, die sich eine Reaktion auf den Instagram-Post wünschten. In der Zwischenzeit haben sich auch viele Imker in der Kommentarspalte zu Wort gemeldet und kritisieren, dass der Quarks-Beitrag falsch und schlecht recherchiert sei.

Argumentationshilfe veröffentlicht

Der DBIB hat zur Klarstellung außerdem eine Argumentationshilfe veröffentlicht. Denn Imker seien immer wieder davon betroffen, dass sie ihre Honigbienenvölker zum „Schutz“ der Wildbienen nicht aufstellen dürfen. Und immer häufiger werden sie von ihren angestammten Plätzen aus Naturschutzgebieten verwiesen. Die Handreichung des DBIB und Zahlen des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft räumen mit vielen Falschinformationen auf

Die umfangreiche Ausarbeitung mit vielen Zahlen und Infos finden Sie hier.

Thema auch auf Fachebene heiß diskutiert

Unabhängig vom WDR Beitrag waren Imker und Ökologen vor einigen Tagen auch bei uns auf der Homepage aneinandergeraten. Auch dabei ging es um die Frage, ob das "Haustier" Honigbiene in Konkurrenz zu Wildbienen steht. Wir hatten dazu beide Seiten ausführlich zu Wort kommen lassen und auch die Meinung unserer Leser ausführlich wiedergegeben. Hier sind die drei Artikel nochmals:

Pro Honigbiene:

Kontra Honigbiene:

Leserzuschriften:

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