Bittere Nachricht für Pferdezüchter Klaus Steffens aus Stinstedt, nordwestlich von Stade. Er hatte am 12. September seinen jungen Hengst tot auf der Weide gefunden. Der Verdacht, dass es ein Wolf war, hat sich nun bestätigt.
Laut Hamburger Abendblatt stand das junge Pferd nur rund 150 m entfernt vom Hof der Familie – zusammen mit 18 weiteren Hengsten, die separat von Stuten und Fohlen gehalten werden. Dass Wölfe ausgerechnet bei den temperamentvollen und wehrhaften männlichen Pferden zuschlagen erschüttere Pferdebesitzer in ganz Niedersachsen, so die Zeitung weiter.
Steffens und andere Züchter sind in großer Sorge, dass so etwas im Zuge der zunehmenden Wolfspopulation wieder passieren könnte. Denn kurz nach der Attacke auf der Hengstweide wurde ganz in der Nähe ein Rind von einem Wolf gerissen und Steffens konnte zwei Wölfe von seiner Koppel verscheuchen. „Aber eigentlich sind wir hilflos. Es sind einfach zu viele“, sagt er.
Mit den Angriffen auf große Haustiere kommt nun aber noch eine weitere Gefahr auf die Bevölkerung zu: So gab es kürzlich auf einer Bundesstraße einen tödlichen Unfall, als ein Auto mit einem entlaufenden Pferd zusammenstieß. Die Tierhalter befürchten, dass die zunehmenden Wolfsangriffe weitere Rinder und Pferde in Panik von den Weiden auf Straßen stürmen lassen. Zudem bemerken betroffene Besitzer, dass ihre einst handzahmen Tiere zunehmend scheu und nervös sind. Viele Pferdehalter lassen ihre Tiere aus Angst vor Wölfen nachts nicht mehr draußen. „Das ist eigentlich ein unerträglicher Zustand“, findet auch Dr. Hinni Lührs-Behnke, Präsident des Hannoveraner Verbandes.