77 % der deutschen Verbraucher und Verbraucherinnen stehen nachhaltigen Technologien in der Landwirtschaft offen gegenüber. Besonders gefragt sind Innovationen, die Umweltbelastungen reduzieren und die Lebensmittelsicherheit erhöhen. Das sind die Ergebnisse des Innovationskompasses 2025, der vom Forum Moderne Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Umfrageunternehmen Civey durchgeführt wurde. Die Studie soll Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Einblicke in die Erwartungen der Gesellschaft an die Agrarbranche geben.
Nachhaltigkeit als Treiber für Innovation
Die Befragung von über 2.500 Teilnehmern ergab, dass Umweltaspekte wie der reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (50 %) und eine geringere Umweltbelastung (52 %) bei Innovationen an erster Stelle stehen.
Die Bereitschaft, nachhaltige Technologien zu unterstützen, wächst der Studie nach mit dem Alter: Während junge Menschen stärker auf Preise achten, legen ältere Generationen vermehrt Wert auf ökologische Aspekte. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen in Deutschland eine zukunftsorientierte Landwirtschaft wollen, die sowohl Nachhaltigkeit als auch technologische Innovation miteinander vereint“, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forum Moderne Landwirtschaft.
Technologieoffenheit und politische Präferenzen
Besonders positiv werden Präzisionslandwirtschaft mit GPS-Steuerung (47 %) und kombinierte Bewirtschaftungssysteme, wie regenerative Landwirtschaft (46 %) bewertet. Während Anhänger der Partei Bündnis 90 Die Grünen nahezu geschlossen (97 %) für neue nachhaltige Technologien offen sind, herrscht unter Personen mit AfD-Wahlabsicht die größte Skepsis (23 % Ablehnung).
„Die Landwirtschaft befindet sich in einem enormen Transformationsprozess. Digitale Lösungen, Automatisierung und innovative Anbauverfahren sind entscheidend für eine wettbewerbsfähige und gleichzeitig nachhaltige Produktion“, erklärt Lea Fließ. „Unsere Studie zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher solche Entwicklungen begrüßen, solange sie nachvollziehbare Vorteile für Umwelt, Qualität und Sicherheit bieten.“
Chancen für Wirtschaft und Technologieanbieter
Die Studie zeigt zudem, dass technologischer Fortschritt als Schlüssel zur Verbesserung von Lebensmittelsicherheit (72 %) und Qualität (39 %) gesehen wird. Digitalisierung, Automatisierung und KI-gestützte Anbauverfahren treffen besonders bei jungen Verbrauchern bis 39 Jahre auf hohe Akzeptanz. Unternehmen, die in nachhaltige Technologien investieren, können sich so frühzeitig als Innovationsführer positionieren.
„Landwirtschaftliche Innovationen bieten enormes Potenzial, die Ernährungswirtschaft nachhaltiger und resilienter zu gestalten“, so Lea Fließ weiter. „Jetzt gilt es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit diese Technologien schnell zur Anwendung kommen und ihre volle Wirkung entfalten können.“