RootCamp, das Innovationszentrum für AgTech und Bioökonomie aus Hannover, startet seinen neuen Batch mit sechs Start-ups. Die teilnehmenden Teams kommen aus Großbritannien, der Schweiz und Deutschland und wurden aus 305 Bewerbungen aus 75 Ländern ausgewählt. Im Rahmen des 12-wöchigen Programms profitieren die teilnehmenden Jungunternehmen von Coaching und Mentoring sowie von Veranstaltungsformaten und dem umfangreichen Netzwerk von RootCamp.
Alle neuen Start-ups im RootCamp auf einen Blick
Goenomics (Göttingen/ Deutschland): Goenomics hat eine Plattform entwickelt, die biologische Sequenzinformationen zugänglich macht. Die Plattform basiert auf einer umfangreichen Datenbank und liefert Informationen darüber, welche Teile des Genoms die Eigenschaften von Pflanzen, Tieren und Pilzen auf welche Weise bestimmen. Mit der Technologie werden Fehler minimiert, und die Erkenntnisse können von Forschenden und Unternehmen in Bereichen wie Biotechnologie und Züchtung direkt genutzt werden – ganz ohne Expertenwissen in Bioinformatik.
Veridi Technologies (Den Haag/ Niederlande): Veridi Technologies nutzt Künstliche Intelligenz, Mikroskopie und Cloud-Computing zur Analyse der Bodengesundheit. Das Unternehmen baut auf langjährige Forschungsarbeiten und verwendet Nematoden (winzige Bodenlebewesen) als Indikator, um das Bodenmikrobiom zu verstehen. Diese Methode soll traditionelle, zeitaufwendige Labortests ersetzen und Landwirten sowie Forschenden Zeit und Kosten sparen.
Plantilizer (Hannover/ Deutschland): Plantilizer entwickelt naturbasierte Lösungen für die Landwirtschaft, die das Pflanzenwachstum fördern und Erträge steigern. Ihr Hauptprodukt kombiniert Biokohle und Mikroorganismen, um die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen, die Bodenqualität zu verbessern und somit den Einsatz von Mineraldüngern zu reduzieren.
VCG.AI (Stuttgart/Deutschland): VCG.AI hat eine Plattform entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, organische Nebenprodukte und Abfälle in wertvolle Ressourcen umzuwandeln. Mithilfe künstlicher Intelligenz und umfangreicher Datenbanken identifiziert die Plattform geeignete Reststoffe und bewertet hunderte Umwandlungstechnologien, um die gesellschaftlich bestmögliche Nutzung vermeintlicher Abfallströme zu ermöglichen. Ziel ist es, für Unternehmen profitable und nachhaltige Kreislauflösungen in Branchen wie der Agrar-, Lebensmittel- und Holzindustrie zu identifizieren und umzusetzen, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.
Nium (London/ Großbritanien): Nium nutzt Nanotechnologie, um Ammoniak – einen wichtigen Ausgangsstoff für Mineraldünger – sauber und dezentral herzustellen. Dadurch wird das energieintensive Haber-Bosch-Verfahren ersetzt, das jährlich etwa 450 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen verursacht. Mit einer patentierten Nanokatalysator-Technologie produziert Nium Ammoniak effizient vor Ort und reduziert die CO₂-Emissionen dabei erheblich.
Open Climate Solutions (Zug/ Schweiz): Open Climate Solutions entwickelt Algenfarmsysteme, um Makroalgen in einem nachhaltigen Produktionssystem zu produzieren und dadurch die Biodiversität im offenen Meerwasser zu erhöhen. Durch den Open-Innovation-Ansatz wird das nötige Wissen für die Algenproduktion frei zugänglich gemacht, sodass Interessierte darauf basierend eigene Algenfarmen und Geschäftsmodelle entwickeln können. Im ersten Schritt wird Open Climate Solutions die neu gewonnene Biomasse zu Biostimulanzien und Biokohle für die Agrarwirtschaft weiterverarbeiten.