Auf der Weltleitmesse EuroTier 2024 in Hannover entschied das Berliner Start-up Alganize die Finalrunde der DLG Impulse Pitches für sich. Mit seiner Idee zur Verbesserung der Bodengesundheit setzte sich Alganize gegen vier weitere Gründerteams durch. Der Preis wurde im Rahmen der „Inhouse Farming – Feed & Food Show“ verliehen. Eine Experten-Jury ermittelte zuvor fünf Finalisten, die in Hannover die Chance hatten, in einem zehnminütigen Vortrag zu überzeugen.
Mikroalgen als Alternative zu chemischen Düngemitteln
Alganize überzeugte die Fachjury mit seinem Produkt „Alganize Mikrobiom", einer Technologie, die wertvolle Stoffwechselprodukte aus Mikroalgen nutzt. Ziel ist es, den Einsatz von konventionellen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Fruchtbarkeit geschädigter Böden wiederhergestellt und langfristig erhalten bleiben. So lobte die Jury insbesondere die Möglichkeit, durch den Einsatz des Mikrobioms sowohl Nährstoffverfügbarkeit als auch Wasserkapazität der Böden zu verbessern. Das Konzept findet bereits Anwendung in Nischen wie dem Golf- und Fußballrasenbereich, soll jedoch langfristig Landwirten nützen.
Alganize im Interview
Ein ausführliches top agrar-Interview mit Alganize-Gründer Omar Khalaf über die Hintergründe der Technologie und die nächsten Schritte lesen Sie hier: Start-up entwickelt Pflanzenhormone aus Mikroalgen
Vier weitere Start-ups mit neuen Ansätzen
Neben Alganize präsentierten vier weitere Start-ups ihre Innovationen vor der internationalen Jury. Diese Unternehmen setzten auf unterschiedlichste Ansätze für die Landwirtschaft:
Blue Planet Ecosystems: Mit ihrem automatisierten Kreislaufsystem LARA (Land Based Automated Recirculating Aquaculture) wollen die Gründer eine umweltfreundliche Lösung für Aquakulturen auf den Markt bringen. Denn die Technologie ermöglicht eine lokale Fischproduktion mit wenig Input.
FreezeM: Das patentierte PauseM-System bietet eine potentielle Lösung für die Aufzucht der Schwarzen Soldatenfliege im industriellen Maßstab und bedient damit die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Proteinquellen.
PUR: Mit Containerfarmen für Schulen will PUR Bildung und Nachhaltigkeit verbinden. In den Farmen wachsen frische Lebensmittel direkt in den Schulen. Schüler lernen so durch praxisnahe Projekte mehr über die moderne Landwirtschaft und ihre Umwelt.
VerticalGreen: Das Start-up hat in sich geschlossene Vertikale Farmen entwickelt, die vor allem in Städten und trockenen Regionen Blattgemüse produzieren sollen.
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