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Vier Ernten pro Jahr? Spanisches Start-up will das im Hopfenanbau möglich machen

Ekonoke will den Anbau von Hopfen unabhängiger vom Klima gestalten und setzt auf Vertical Farming. Ein deutscher Technologiekonzern unterstützt das spanische Start-up.

Lesezeit: 2 Minuten

Die klimatischen Bedingungen der letzten Jahre machen dem Hopfenanbau zu schaffen: Witterungsschwankungen, Trockenheit und hohe Temperaturen beeinträchtigen die Qualität des Hopfens. Damit unser Bier - denn hierfür wird mit Abstand am meisten Hopfen benötigt - auch in Zukunft gesichert ist, verspricht das spanische Start-up Ekonoke eine Lösung. Ekonoke setzt auf Vertical Farming, um Hopfen in kontrollierten Innenräumen anzubauen. Diese Methode ermöglicht es, ganzjährig und unabhängig von klimatischen Bedingungen Hopfen zu produzieren. Das Start-up verspricht sich bis zu vier Ernten pro Jahr.

Partnerschaft mit Siemens 

2024 will das Start-up den Anbau erstmals auf industrielle Maßstäbe bringen. Unterstützung dafür kommt von einem deutschen Technologiekonzern: Siemens will den Indoor-Hopfenanbau mit seiner Technologie industrialisieren und automatisieren. Die so entwickelte Anbaumethode soll zukünftig auch für den Einsatz in anderen Ländern ermöglicht werden, heißt es in einer Pressemitteilung von Siemens.

Erhebliche Ertragssteigerungen erwartet

Indoor-Hopfenfarmen sollen zukünftig direkt in der Nähe von Brauereien angesiedelt sein, um lange Transportwege zu vermeiden, so die Idee. Ende 2024 nimmt Ekonokes erste kommerzielle Hopfenfarm in Galicien, Spanien, den Betrieb auf und erwartet Erträge von bis zu 80 t pro Hektar und Jahr. Zum Vergleich: 2023 ernteten deutsche Hopfenanbauer im Schnitt rund 2 t pro Hektar.

Vertical Farming beschreibt den Indoor-Anbau in übereinander angelegten Regalsystemen. Das soll Platz sparen und Lebensmittelproduktion auf kleiner Fläche ermöglichen. Dieser geschützte Anbau ist deutlich unabhängiger von äußeren Faktoren wie Bodenbeschaffenheit oder Klima im Vergleich zur klassischen Landwirtschaft. Auf unserer Themenseite Vertical Farming lesen Sie mehr darüber.

Gegründet im Jahr 2018, befasste Ekonoke sich zunächst mit dem Anbau von Blattgemüse. Seit 2020 spezialisiert sich das Unternehmen auf Hopfen. Das Team von 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat in den letzten vier Jahren noch viel rund um den Indoor-Hopfenanbau geforscht und getestet. Daher konnte Ekonoke 2023 nur einen Jahresumsatz von rund 92.000€ realisieren.

Deutschland an der Spitze des weltweiten Hopfenanbaus

Landwirte in Deutschland bauen jährlich rund 20.300 Hektar Hopfen an. Damit ist Deutschland nicht nur das größte Anbauland der EU, sondern auch weltweit führend. Ob sich der Indoor-Hopfenanbau durchsetzen wird und zukünftig auch in Deutschland Fuß fasst, bleibt abzuwarten.

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