Mit der weltweit ersten Hopfen-Agri-PV-Anlage will Landwirt Josef Wimmer aus der Hallertau künftig nicht nur Hopfen, sondern auch Strom für etwa 200 Haushalte ernten. Das wissenschaftlich begleitete Projekt umfasst etwa 1,3 ha und hat rund 1,5 Mio. € gekostet.
Die PV-Module sind auf stabilen Stahlmasten montiert. Die Anlage ist 7 m hoch und „überdacht“ damit die Hopfenpflanzen, die an den stabilen Stahlmasten wachsen, auf denen die Solarmodule montiert sind. Dabei schützen die Paneele die Pflanzen vor zu viel Sonne oder Hagel.
Aiwanger lobt „Vorzeigeprojekt“
In seiner Rede zur Einweihung begrüßte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger das „Vorzeigeprojekt für die Energiewende in Bayern“: „Denn mit dieser Technologie bekommen wir Energiegewinnung und landwirtschaftliche Nutzung bestmöglich unter einen Hut.“ Damit könne die Solarenergie auf Freiflächen im Freistaat ausgebaut werden, ohne dabei Ackerflächen zu verlieren.
Aiwanger sieht großes Potenzial in der Hallertau, in der auf 17.200 ha Hopfen angebaut wird. Diese Flächen könnten Landwirte künftig zweifach nutzen. Agri-PV sei für viele Landwirte eine lukrative Möglichkeit, sich wirtschaftlich breiter aufzustellen und ein zweites Standbein zu schaffen.
Diese erste Anlage werde zahlreiche wertvolle Erkenntnisse liefern, die von großer Relevanz für die Praxis – und damit für künftige Agri-PV-Projekte – sind. Denn viele Fragen müsse man noch durch Erfahrungen beantworten: Welche Hopfensorten bringen den besten Ertrag? Welches bauliche Konzept ist ideal? „In jedem Fall bin ich überzeugt, dass dieses Pionier-Projekt absoluten Modellcharakter für viele andere potentielle Nachahmer hat“, so Aiwanger.
Video-Tipp 1: Die Redaktion von „Unser Land“ des Bayerischen Rundfunks hat das Projekt in der Planungsphase besucht.
Video-Tipp 2: Die Redaktion „BR24“ des Bayerischen Rundfunks hat das Projekt in der Bauphase besucht.