Das dänische Unternehmen Agreena betreibt seit 2017 die größte Plattform Europas zur Vergütung von Landwirten, die CO2 in ihrem Boden speichern oder ihre Betriebsemissionen senken. Inzwischen bezahlt das Unternehmen teilnehmende Landwirte aus 16 verschiedenen Ländern für regenerative Maßnahmen. Jüngst verzeichnete es die Anmeldung des 1 Millionsten Hektars für das nächste Erntejahr.
Nachdem der Landwirt seine Felddaten auf der Plattform eingegeben hat, plant er gemeinsam mit einem Berater des Unternehmens eine Feldstrategie, die regenerative Praktiken umfasst. Ist die Erntesaison abgeschlossen, quantifiziert Agreena die so eingesparten CO2-Äquivalente und stellt Zertifikate aus. Dabei winken zwischen 32 bis 36 € je CO2-Zertifikat. Der Landwirt hat vier Optionen: Er behält sie, lässt sich vorzeitig vom Unternehmen auszahlen, verkauft sie eigenständig oder lässt sie über Agreena verkaufen.
Per Satellit zum Zertifikat
Für den Nachweis der CO2-Speicherung wird nicht direkt im Boden gemessen. Hier kommen Satelliten zum Einsatz, die die Biomasse-Veränderung auf den Feldern prüfen. Dabei entwickelte das Start-up drei Ansätze: Zwischenfrüchte erkennt das System, indem es Vegetationsanzeichen während der Nicht-Vegetationsperiode identifiziert. Die Art der Bodenbearbeitung erheben die Satelliten mittels Nahinfrarot-Technologie. Dabei können sie konventionelle Bodenbearbeitung, No-Till und Min-Till unterscheiden. Auch die Fruchtfolge wird vom Weltall aus erkannt. Zusätzlich zu der Fernerkundung führt eine Prüfstelle Inspektionen vor Ort durch. Die Plattform AgreenaCarbon ist nach dem internationalen Standard ISO 14064-2 akkreditiert.