In Deutschland gibt es derzeit 57 Wolfsrudel, zwölf Paare und sechs sesshafte Einzeltiere. So die Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf. Während die Zahl der durch Wölfe verursachten Risse und verletzten oder vermissten Tiere 2015 noch bei rund 700 lag, waren es im vergangenen Jahr knapp 2900 – 4,4% davon Rinder, meist Kälber.
Die meisten Wölfe leben in Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen. In Niedersachsen breitet sich der Wolf weiter nach Nord-Westen aus. So gibt es auch Risse an Deichen und Weidegebieten im Landkreis Friesland. In ausgewiesenen Wolfsgebieten bezuschusst die Bundesregierung Herdenschutzmaßnahmen mit bis zu 100%. Einen Ausgleich für Risse können Landwirte nur erhalten, wenn sie zuvor Herdenschutzmaßnahmen ergriffen haben. Bayern will nun „nicht-schützbare Weideregionen“ festlegen. Dort soll diese Regelung nicht gelten und die Entnahme von Wölfen leichter werden. Die finale Entscheidung zu dem Alleingang steht noch aus. In Sachsen rief das Landesumweltamt Tierhalter dazu auf, beim Herdenschutz auf Elektrozäune zu setzen. Zuletzt gab es mehr Wolfsübergriffe hinter Festzäunen ohne Stromführung.