Weil die herkömmliche Milchproduktion mit „Umweltproblemen verbunden“ sei, will ein Forschungsverbund ein nachhaltiges Milchprotein entwickeln. Beteiligt ist das finnische Unternehmen Solar Foods, die Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, die niederländische Universität Groningen und dem Schweizer Biotechnologieunternehmen FGen. Für das Projekt „Hydrocow“ erhalten sie eine Förderung in Höhe von 5,5 Mio. € vom Europäischen Innovationsrat (EIC).
Ziel ist es, eine Mikrobe zu entwickeln, die Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff in Beta-Lactoglobulin umwandelt, einen Hauptbestandteil von Milch. Das Projekt basiert auf der Solar Foods entwickelte Mikrobe, die sich von CO2 und Wasserstoff ernährt, um eine proteinreiche Lebensmittelzutat namens „Solein“ zu erzeugen. Langfristig sei auch denkbar andere Proteine aus der Lebensmittel- und Pharmaindustrie zu erzeugen.
Anders als andere Verfahren soll das Verfahren ohne Rohstoffe aus der Landwirtschaft auskommen. Dazu müssten die Mikroben allerdings noch gentechnisch verändert werden, so die Wissenschaftler. Denn normalerweise bilden die Mikroben keine Proteine.
Das Unternehmen geht davon aus, dass die Wasserstofftechnik effizienter und umweltfreundlicher als herkömmliche Milchproduktion sein wird.