Auf dem Milchmarkt ist eine Mangellage entstanden, die die Produkte für die Endverbraucher deutlich verteuert hat. Und das wird auch so bleiben, erwartet der Sächsische Landesbauernverband. Denn die Zahl der Rinder ist in Sachsen auf den niedrigsten Stand seit 1992 gesunken.
Besonders die Milchproduktion hat stark abgenommen, so dass zu wenig Milch auf den Markt kommt, so der Verband im MDR. Das habe wiederum Auswirkungen auf den Preis. Der Bauernverband fordert daher Erleichterungen für Tierhalter, um eine Trendwende zu erreichen.
Weniger Bürokratie und mehr regionale Verarbeitung
Zur Jahresauftakts-Tagung des Landesbauernverbandes Sachsen in Limbach-Oberfrohna sagte Präsident Torsten Krawczyk, man müsse die Bedingungen für regionale Verarbeitung und Vermarktung verbessern sowie bürokratische Hürden für Tierhalter abbauen.
Krawczyk betonte, dass trotz hoher Preise für Milchprodukte wie Butter die Tierhaltung durch bürokratische Hürden und gesetzliche Vorgaben belastet werde. Als Beispiel nannte er bürokratische Hürden bei der Fleischbeschau oder der Tötung von Weidetieren. Zudem seien die großen Unterschiede bei den Gebühren für die Fleischbeschau in den Landkreisen problematisch.
Sorgen bereiten auch die Ausbrüche von Tierseuchen, wie der Maul- und Klauenseuche oder der Blauzungenkrankheit.
Um die regionale Tierhaltung zu fördern, sei es wichtig, die Verarbeitung und Vermarktung vor Ort weiterzuentwickeln. Krawczyk kritisierte auch neue Vorgaben beim Emissionsschutz, die insbesondere Milchviehbetriebe betreffen könnten.
Verhältnis zur Landesregierung wieder besser
Immerhin hat sich offenbar das Verhältnis der Bauern zur Regierung verbessert. Nach dem Regierungswechsel in Dresden wäre die Stimmung inzwischen besser. Er sei deutlich gelöster als vor einem Jahr, sagt Krawczyk laut MDR. Grund dafür sei unter anderem, dass der neuen CDU-Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch selbst aus der Landwirtschaft komme.
Auch die Erzeugerpreise für Tierhalter seien aktuell auskömmlich, befand Krawczyk. Der Milchpreis sei binnen eines Jahres um etwa 20 % auf mehr als 50 Cent je Kilogramm gestiegen.