Der Landesbauernverband Brandenburg (LBV) begrüßt grundsätzlich die Fortsetzung des europäischen Schulmilchprogramms (top agrar berichtete). Doch LBV-Präsident Henrik Wendorff erklärte: „In Anbetracht des Anteils von 50 von Milchmixgetränken an der Schulmilch steht zu befürchten, dass die Schüler nicht wie gewünscht auf ungesüßte Milch umsteigen, sondern ganz auf das Angebot verzichten. Die Alternative wären dann Getränke aus dem Supermarkt mit einem wesentlich höheren Zuckeranteil. Ob das die Intention des Gesetzgebers ist, wage ich zu bezweifeln.“
Dank des EU-Programms können Schüler in Brandenburg täglich ermäßigt einen Viertelliter Milchgetränke kaufen. Bei Milchmixgetränken, wie zum Beispiel Schokomilch, ist der erlaubte Zuckerzusatz auf maximal sieben Prozent begrenzt. Sie wird mit vier Cent unterstützt, reine Milch ohne Zucker mit zehn Cent. Von den neun im Land Brandenburg anerkannten Schulmilchlieferanten sind schon jetzt sechs regionale Produzenten.
„Aus unserer Sicht wäre eine Herabsetzung des Zuckeranteils bei Schulmilchprodukten der geeignetere Weg zur Förderung der Gesundheit. So könnte dem gestiegenen Ernährungsbewusstsein der Gesellschaft Rechnung getragen werden, ohne dass wir den Kindern die Freude an ihrem Kakao nehmen. Milchprodukte enthalten viel Calcium und sind gerade für Kinder sehr gesund. Wir sollten gute Ansätze nicht dadurch zerstören, dass wir sie maßlos übertreiben“, so der LBV-Präsident.
Brandenburg nimmt bereits seit 2009/2010 am Europäischen Schulmilchprogramm teil. Anlass der aktuellen Entscheidung des Landtages ist eine Verordnung der Europäischen Union vom 1. August 2017, die die Wertschätzung von Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukten bei Kindern steigern und damit die Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Ernährungsverhaltens unterstützen will. Das EU-Schulprogramm wird in Brandenburg flankiert vom Projekt LANDaktiv. Die Beteiligten vermitteln