Die beiden Bundesländer stellen die Weichen für die Ausgabe von ungezuckerter, regionaler Milch im Rahmen des europäischen Schulprogramms. Entsprechende Änderungen am gemeinsamen Programm von Brandenburg und Berlin, das von Potsdam organisiert wird, hat der brandenburgische Landtag auf den Weg gebracht. Die dafür notwendigen Änderungen der Förderrichtlinie seien zügig zu erarbeiten.
Wichtig ist dem Landtag, dass Lebensmittel- und Ernährungsthemen in den Schulen regelmäßig und produzentenunabhängig behandelt werden. Das Landwirtschaftsministerium in Potsdam berichtete, dass die Milchmixgetränke in der Vergangenheit eine nicht unbedeutende Rolle im Schulmilch- beziehungsweise dem späteren Schulprogramm gespielt hätten. Jedoch sei das Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein besonders in den zurückliegenden Jahren gestiegen. Gerade für Kinder und Jugendliche habe es einen Wandel hinsichtlich der initiierten Qualitätsstandards für die Schulverpflegung gegeben. Das Schulmilchprogramm werde deshalb umgestellt.
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch, die bereits seit längerem vehement gegen gezuckerte Schulmilch ankämpft und in der Ausgabe von Schulkakao ein „lobbyverseuchtes Absatzförderprogramm für die Milchwirtschaft“ sieht, freute sich über die Entscheidung des Brandenburger Landtags. Zugleich wiederholte die Organisation ihre Kritik an Nordrhein-Westfalen. Als letztes Bundesland in Deutschland habe sich Nordrhein-Westfalen bislang nicht dafür entschieden, in seinem Schulprogramm auf die Ausgabe gezuckerter Milch zu verzichten. Die Regierung in Düsseldorf überprüft das Programm derzeit. Dazu ist unter anderem eine Elternbefragung geplant.