„Die Milchpreise werden sinken. Im Norden vermutlich in größeren Schritten als im Süden“, erklärte Peter Stahl erst in der vergangenen Woche bei der Pressekonferenz des Milchindustrie-Verbands (MIV). Und damit scheint er Recht zu behalten. Denn jüngst kündigte das Deutsche Milchkontor (DMK) in seinem internen Mitgliederbereich an, den Auszahlungspreis von Januar auf Februar um 7 ct/kg zu senken. Wörtlich heißt es: „Bedingt durch die derzeit deutlich abschwächenden Marktpreise insbesondere in notierungsabhängigen Produktbereichen von Standardware sowie anhaltender Marktunsicherheiten senkt DMK den Milchpreis für Februar um 7 ct/kg auf 52 ct/kg (inkl. Bonus für GVO-freie Erzeugung nach VLOG Standard von 1,0 ct/kg, Ø Milkmaster-Bonus von 0,4 ct/kg und Ø Bonus für Logistik und Kühlkosten von 0,5 ct/kg).“
Abschwächung in großen Schritten
Deutschlands größter Milchverarbeiter begründet den Preisrückgang mit den derzeitigen Entwicklungen am Markt: In der zweiten Jahreshälfte nahm die Nachfrage ab bei gleichzeitig steigender Milchmenge. „Ähnlich intensiv wie der Weg nach oben, erfolgt nun auch die Abschwächung in großen Schritten“, teilt das DMK seinen Mitgliedsbetrieben mit. Blockbutter liege derzeit um mehr als ein Drittel, Magermilchpulver und Käse gut 40 % unter den Höchstständen vom vergangenen Jahr.
Gerade bei Standardware sei die weitere Marktlage unklar. Das DMK geht davon aus, dass eine Erholung des Marktes erst bei spürbar anziehender Nachfrage oder abnehmender Milchanlieferung zu erwarten ist. Trotz der Milchpreissenkung sei das erklärte Ziel für 2023 mindestens auf dem Bundesschnitt BLE auszuzahlen.
FrieslandCampina reduziert ebenfalls das Milchgeld
Auch FrieslandCampina kündigte an, den Milchauszahlungspreis im Februar um 4 ct/kg zu senken von 60 auf 56 ct/kg.
Peter Stahl erklärte bei der MIV-Pressekonferenz, dass er nicht von stark steigenden Milchmengen ausgeht: „Viele Betriebe haben in Zeiten der hohen Preise Schlachtkühe weitergemolken. Das wird sich jetzt ändern.“