Heizlampen in Iglus sind in vielen Fällen nicht sinnvoll, hat die FU Berlin herausgefunden. Dazu hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Auslauf für ein Kalb mit vier Kälberiglus verbunden. In den Iglus waren jeweils drei, zwei, eine oder keine Wärmelampe verbaut. Daneben stand ein weiteres Iglu mit Auslauf ohne Wärmelampe, indem zeitgleich ein Kalb untergebracht war als Kontrollgruppe.
Insgesamt 16 Kälberpaare mit einem Durchschnittsalter von 2,6 ± 1,3 Tagen dienten als Versuchs- und Kontrollgruppe. Das Verhalten der Tiere wurde mit Kameras und Bewegungssensoren erfasst. Die Außentemperaturen lagen im Versuchszeitraum im Schnitt bei 5,4 ± 3,3 °C.
Wärmer nicht immer beliebter
Jede Wärmelampe erhöht die Innentemperatur im Iglu um im Schnitt 2,6 °C. Die Kälber zeigten keine Vorliebe für eine bestimmte Hüttentemperatur bzw. für die beheizten Hütten. Das Liegeverhalten unterschied sich zwischen den Hütten nicht. Tendenziell waren die Kälber aber mehr in der Hütte, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Kontrollkalb stand. Insgesamt verbringen Kälber 90 % der Zeit in der Hütte und liegen 80 % des Tages.
Daraus schließen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, dass bei Außentemperaturen von im Schnitt 5 °C ± 3,3 keine zusätzliche Wärmequelle im handelsüblichen Iglu notwendig ist. Dabei betonen Sie aber, dass die Grundversorgung des gesunden Kalbes stimmen muss: Iglus müssen so gut eingestreut sein, dass die Beine des Kalbes beim Liegen nicht zu sehen sind (sogenannter „Nesting Score 3“). Außerdem brauchen sie eine ausreichende Milchversorgung.