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Klassische Klauenrehe: Häufig falsch diagnostiziert?

Als Auslöser der klassischen Klauenrehe gilt eine azidotische Füt­terung. Belastungsrehen entstehen dagegen durch eine Minderdurchblutung der Klau­enlederhaut infolge einer Überbelastung

Lesezeit: 2 Minuten

„Wir beobachten in un­seren Betrieben so gut wie keine Fälle von klassischer Klauenrehe“, so Tierarzt Falk Mühe von der Tierarztpraxis Ottersberg. ­Die­se bietet professionelle Klauenpflege an und do­kumentiert Klauenerkrankungen digital.

Als Auslöser der klassischen Klauenrehe gilt eine azidotische Füt­terung. Doch bis sich das wirklich in der Klaue äußern würde, muss eine azidotische Fütterung ­länger bestehen. Und sie fällt üblicherweise früher durch andere Probleme in der Herde auf.

Häufiger als die klassische Klauenrehe, kommen Belastungsrehen vor. Sie entstehen durch eine Minderdurchblutung der Klau­enlederhaut infolge einer Überbelastung. Verursacht werden sie also zum Beispiel durch mangelhaftes Liegeboxenmanagement oder schlecht eingestellte Liegeboxen, die längere Standzeiten zur Folge ­haben. Diese Rehen sind häufig Wegbereiter für ­weitere Klauenerkrankungen nicht infektiöser Art wie Weiße Linie-Defekte oder Sohlengeschwüre.

„Fälschlicherweise werden häufig auch Einblu­tungen in die Sohle durch eine kurzzeitige, punktuelle ­Belastung als Klauenrehe ­bezeichnet“, sagt Tierarzt Falk Mühe. Sie haben ­jedoch nichts mit einer fehlerhaften Fütterung zu tun. Diese Klauenverletzungen entstehen z. B., wenn Kühe auf die Kotkante oder den Entmistungsschieber treten.

Wichtig ist deshalb nach Aussage des Tierarztes eine einwandfreie Dokumentation der Klauenerkrankungen in dem Bestand durch die Klauenpfleger. Nur wenn Krankheiten eindeutig identifiziert und dokumentiert werden, lassen sich auch Ursachen ermitteln.

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