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Milchpreise steigen voraussichtlich weiter

Während Butter- und Käse aktuell gut nachgefragt sind und verhältnismäßig hohe Preise erzielen, schwächelt der Pulvermarkt. Was das für das Milchgeld auf den Höfen bedeutet, erklärt Monika Wohlfarth.

Lesezeit: 3 Minuten

Monika Wohlfarth ist Geschätsführerin der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) mit Sitz in Berlin. Sie beobachtet den Milchmarkt und gibt im top agrar-Interview einen Überblick über aktuelle Entwicklungen.

Frau Wohlfarth, in den letzten Wochen sind die Preise für Butter an der Börse und im Supermarkt immer höher gestiegen. Was sind die Gründe dafür?

Wohlfarth: Es gibt mehrere Gründe: Die Butterproduktion ist wegen vergleichsweise niedrigen Fettgehalten in der Milch bei gleichzeitig höherer Produktion von Käse und Frischprodukten gesunken. Auch das wichtige Exportland Irland stellt weniger Butter her. Deutsche Butter stößt im Lebensmitteleinzelhandel auf eine gute Nachfrage. Die industriellen Verwender ­haben sich im Gegensatz zu früheren Jahren nicht längerfristig eingedeckt und kaufen immer wieder kurzfristig. Zusätzlich sind die Butterimporte der EU aus Drittländern im ersten Quartal von 2024 um 66 % gesunken. Kurzum: ein niedrigeres Angebot trifft auf eine gute Nachfrage.

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Wie entwickeln sich Nachfrage und Preise für Milchpulver und Käse?

Wohlfarth: Die Käsenachfrage ist gut und nimmt das Angebot aus der höheren Produktion vollständig auf. Der Welthandel mit Käse ist in den ersten Monaten von 2024 stärker gewachsen als in den Vorjahren, während die Weltmarktnachfrage nach den übrigen Milchprodukten stagniert oder rückläufig ist. Die Käsepreise haben sich in den letzten Wochen etwas fester entwickelt. Bei Magermilchpulver lahmt die Nachfrage am Weltmarkt etwas und die Preise gaben zuletzt leicht nach.

Wie entwickelt sich die Milchanlieferung in Deutschland und in Europa? Wird es regionale Unterschiede geben?

Wohlfarth: Sie bewegt sich mal leicht unter und mal leicht über dem Vorjahresniveau – bei niedrigeren Inhaltsstoffen. Stabilisierend auf die Milchproduktion wirken sich die im langfristigen Vergleich überdurchschnittlichen Milchpreise und die teilweise wieder gesunkenen Kosten sowie das teilweise weniger extreme Wetter aus.

Regionale Unterschiede gibt es immer wieder, oft in Abhängigkeit vom Wetter. In Polen war das in den letzten Monaten für den Grasaufwuchs hervorragend, in ­Irland dagegen katastrophal. In den Niederlanden dämpfen rechtliche ­Rahmenbedingungen die Milchproduktion. Auf längere Sicht hat die Milcherzeugung in Deutschland und Europa wohl ihren Höhepunkt überschritten. Politische Auflagen dürften künftig zu Rückgängen führen.

In den ersten Monaten von 2024 sind die Milchpreise bei sinkenden Verwertungen leicht gestiegen. Wie entwickelt sich der Milchauszahlungspreis im zweiten Halbjahr?

Wohlfarth: Es gibt natürlich immer Unsicherheiten. Es sieht aber im ­Moment danach aus, dass die Milchpreise weiter steigen werden. Das ist vor ­allem der sehr guten Fettver­wertung zu verdanken.

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