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MKS, Milchpreise und Bürokratie: Wie Landwirte optimistisch bleiben können

Deutsche sind gut darin, negativ und ängstlich in die Zukunft zu schauen. Wie gelingt es gerade Landwirten, trotz aller Herausforderungen optimistisch zu bleiben?

Lesezeit: 3 Minuten

„Wenn wir über Zukunft sprechen, sind wir oft nicht sehr optimistisch“, sagte Dr. Ulrich Reinhardt, Professor für Empirische Zukunftsforschung am Fachbereich Wirtschaft der FH Westküste in Heide , beim Nordwestdeutschen Milchtreff am Rande der Grünen Woche. Studien zufolge wollen zwei Drittel von befragten Bundesbürgern lieber in der Vergangenheit leben als in der Zukunft. „Wir denken an die gute alte Zeit, sehen dabei die Vergangenheit aber verklärt“, sagte er in seinem Impulsvortrag. Es habe auch in der Vergangenheit riesige Herausforderungen gegeben, allerdings hätten wir sie einfach nur vergessen.

Scheitern ist ein Quell für Innovation."
Dr. Ulrich Reinhardt

„Angst ist beim Thema Zukunft omnipräsent“, so Dr. Reinhardt. Dabei könne man Optimismus lernen: „Reden Sie beim Abendbrot mit Ihrer Familie über die positiven Dinge und nicht nur über Negatives“, gab er einen praktischen Tipp. Auch versuchte er die in Deutschland übliche Angst vorm Scheitern zu nehmen: „Scheitern ist ein Quell für Innovation!“

Lars Ruschmeyer, Vorsitzender beim Bund der Deutschen Landjugend berichtete auf dem Podium von einer Reise nach Afrika: „Trotz Armut und widriger Umstände haben die Menschen dort eine unglaubliche Zuversicht ausgestrahlt.“ Das sei er aus Deutschland nicht gewohnt und er habe das Gefühl, dass Deutsche bereits manchmal daran scheitern, Zukunftsbilder von ihrem eigenen Leben zu zeichnen. „Wir können demütig sein über das, was wir haben“, lautete das Fazit seiner Afrika-Reise.

Florian Stümmler ist Milcherzeuger in Ostwestfalen (NRW) und engagiert sich bei der jungen IG Milch. Er blickt optimistisch in die Zukunft und rief die Branche dazu auf, mehr über Erfolge zu sprechen. „Wir haben viele Ideen auf unseren Betrieben und erreichen viel. Das müssen wir nach Außen tragen.“

Er bemängelte, dass es manchmal schwer ist, mutig neue Projekte anzugehen, da viele Außenstehende wie Behörden oder Bänker mitreden, die nicht immer Ahnung von der Materie haben. Eine Milcherzeugerin aus dem Plenum erklärte, wie sie mit herausfordernden Situationen umgeht: „Ich sehe Probleme als Aufgaben und frage mich, wie ich die lösen kann oder wer sie für mich lösen kann. Das macht Vieles leichter.“

Milch ist beliebt

Mut macht Florian Stümmler, dass Deutschland ein guter Standort für Landwirtschaft ist und dass Milch und Milchprodukte beliebt sind bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auch dass sich Menschen in Ehrenämtern engagieren und unter anderem Außenkommunikation für die Branche machen, löst bei ihm ein positives Zukunftsbild aus.

Das bestätigte auch Lars Ruschmeyer: „Wenn wir in der Landjungend als Gemeinschaft Dinge erreichen, motiviert das ungemein“, erklärte er. „Zukunft lebt von Veränderung. Wir müssen ins Machen kommen und brauchen dabei auch die Unterstützung und das Vertrauen der älteren Generation.“

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