Das Kraftfutter macht mittlerweile einen hohen Anteil der Kosten der Milchproduktion aus. Das zeigen Berechnungen des MEG Milch Boards. Demnach lag der Anteil der Kraftfutterkosten 2015 bei rund 22 %, im April 2022 waren es 27 %. Tendenz steigend.
Die MEG Milch Board hat deshalb einen Kraftfutter-Rechner entwickelt, mit dem es möglich sein soll, die Kraftfuttermengen schnell und sicher abschätzen zu können.
Nur wenige Werte erforderlich
Um bei steigenden Kraftfutterkosten schnell entscheiden zu können, ob die Fütterung rentabel ist, benötigt der Rechner nur vier Werte:
- Gesamtkraftfutter-Verbrauch (kg/Tag für die Herde)
- Ermolkene Milch (Liter/Tag/Herde) bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt
- den durchschnittlichen Kraftfutterpreis gemittelt über alle gefütterten Kraftfutter (Euro/kg)
- Milchpreis bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt (Euro/kg – z. B. 0,60 €/kg)
Ungewisse Lage am Markt
Durch die Trockenheit und nie dagewesenen Kostensteigerungen, versuchen viele Betriebe zu sparen wo es möglich ist. „Die Kennzahlen zur Abschätzung, ob der Kraftfuttereinsatz rentabel ist oder nicht liegen außerhalb des bisherigen Referenzsystems. Uns ist wichtig, dass es sich um ein Tool handelt, das schnell und sicher zu handhaben ist“, sagt der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz.
Mit dem Kraftfutter-Rechner sollen Milcherzeuger ihre Milchmengen und damit Auszahlungspreise beeinflussen können. Das soll ihnen Souveränität und Mitbestimmung am Milchmarkt verschaffen.
Der Kraftfutter-Rechner der MEG Milch Board steht als Online-Tool zur Verfügung: